Archäologen finden antiken Tempel in Süditalien
Im italienischen Archäologiepark Paestum und Velia fanden Forscher die Überreste eines Tempels und Artefakte einer grossen Seeschlacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Archäologen fanden in Süditalien Reste eines etwa 2500 Jahre alten Tempels.
- Dieser könnte wichtige Erkenntnisse über die Geschichte des Mittelmeerraumes liefern.
Archäologen in Süditalien haben bei Ausgrabungen Reste eines etwa 2500 Jahre alten Tempels und Artefakte einer grossen Seeschlacht freigelegt. Den Fund des Baus machten die Experten im Archäologiepark Paestum und Velia in der italienischen Provinz Salerno. Er ist der Göttin der Weisheit Athene gewidmet.
«Die archäologischen Funde auf der Akropolis von Elea (Velia) lassen eine heilige Bestimmung des Bauwerks vermuten«. Dies erklärte der Generaldirektor der italienischen Museen, Massimo Osanna, laut einer Mitteilung des Kulturministeriums vom Dienstag.
Reliquien aus der Seeschlacht von Alalia
Nach Analysen der Forscher dürfte der Tempel ungefähr 18 Meter lang und sieben Meter breit gewesen sein. Mit den Ergebnissen habe man weitere Erkenntnisse über die älteste Phase der von Siedlern aus Kleinasien gegründeten Stadt. Laut Osanna bewahrten die Menschen in dem Tempel Reliquien aus der Seeschlacht von Alalia auf.
Zu den Funden an der Stelle gehören auch zwei Helme. Eine Untersuchung im Labor soll dem Museumschef zufolge ergeben, ob sich darin Inschriften verstecken. Diese könnten möglicherweise Aufschluss über die Identität der Soldaten geben.
Punier und Etrusker vertrieben griechische Siedler
Die Forscher gehen davon aus, dass der Tempel nach der Seeschlacht erbaut wurde. Sie soll sich zwischen 540 und 535 vor Christus an der Ostküste der Mittelmeerinsel Korsika zugetragen haben. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot hielt die verhängnisvolle Schlacht in seinen Berichten fest.
Demnach vertrieben die Punier und Etrusker damals griechische Siedler aus der Stadt Alalia auf Korsika. Ursprünglich stammten diese aus der antiken griechischen Stadt Phokaia, die in der heutigen Türkei an der Ägäis liegt. Die Griechen flohen deshalb und gründeten auf dem italienischen Festland die Stadt Elea (Velia).
Italiens Kulturminister zeigte sich erfreut über den Fund. «Es ist wichtig, weiter mit Überzeugung in die archäologische Forschung zu investieren, die nicht aufhört, wichtige Stücke der Geschichte des Mittelmeerraumes zurückzubringen», sagte Dario Franceschini.