Ärzte ohne Grenzen retten mehr als 100 Migranten im Mittelmeer
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat mehr als 100 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Es war bereits Wasser in ihr Boot eingedrungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ärzte ohne Grenzen haben mehr als 100 Migranten im Mittelmeer gerettet.
- Sie wurden von der Crew der «Geo Barents» an Bord geholt.
Die private Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat im zentralen Mittelmeer mehr als 100 Menschen aus Seenot gerettet. Das Team der «Geo Barents» nahm in der Nacht zu Montag vor der Küste Libyens in zwei Einsätzen knapp 120 Menschen an Bord, wie die Organisation am Montagvormittag auf Twitter schrieb.
Es sei bereits Wasser in das Boot der Migranten eingedrungen, wie es weiter hiess. Nach dem nun fünften Einsatz befinden sich nach Organisationsangaben etwas mehr als 290 gerettete Menschen auf der «Geo Barents».
Am Dienstag vor einer Woche hatte die Crew ihr Suchgebiet im Mittelmeer erreicht. In den darauffolgenden beiden Tagen berichtete die Organisation von zwei Rettungseinsätzen bei denen sie etwas mehr als 130 in Seenot geratene Bootsmigranten an Bord holte. Viele von ihnen sind demnach minderjährig. Die Menschen seien erschöpft, einige hätten Verletzungen, hiess es weiter. Am Wochenende nahm das Schiff weitere 46 Migranten auf.
Viele Migranten in seeuntauglichen Booten
Die italienische Küstenwache nahm am Montag vor der kleinen Insel Lampedusa 65 Menschen auf, wie die deutsche Organisation Resqship mitteilte. Am Sonntagnachmittag hatten die freiwilligen Helfer das orientierungslose Migrantenboot nach eigenen Angaben im Meer entdeckt und in die italienische Such- und Rettungszone begleitet.
Die Migranten brechen oft von der Küste des Bürgerkriegslandes Libyen in kleinen, seeuntauglichen Booten auf, um die EU über das Mittelmeer zu erreichen. Immer wieder geraten sie dabei in Seenot, manche bezahlen das mit ihrem Leben. Private Organisationen operieren regelmässig im zentralen Mittelmeer, um die Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Oft erhalten sie nach längerem Warten einen sicheren Hafen in Italien, um die Menschen dort an Land zu bringen.
Kritiker der privaten Seenotrettung vertreten die Ansicht, dass es besser wäre, wenn kriminelle Schlepper gar nicht erst so viele Menschen in Seenot bringen würden. Die Seenotretter stehen bei manchen EU-Innenministern unter Verdacht, mit libyschen Schleusern zusammenzuarbeiten. Die Seenotretter geben dagegen an, dass sie sich ohne Abstriche an internationale Gesetze hielten.