Ärzte ohne Grenzen zur Seenotrettung ins Mittelmeer aufgebrochen
Nach über drei Wochen Festsetzung ist die Organisation Ärzte ohne Grenzen mit «Geo Barents» wieder zur Seenotrettung ins zentrale Mittelmeer unterwegs.
Das Wichtigste in Kürze
- Ärzte ohne Grenzen wieder zur Seenotrettung im zentralen Mittelmeer unterwegs.
- Auch SOS Mediterranee und Sea-Watch operieren derzeit mit ihren Schiffen im Mittelmeer.
Die Rettungskapazitäten in diesem Gebiet würden dringend benötigt, schrieb Ärzte ohne Grenzen am Dienstag auf Twitter. Die italienischen Behörden in Augusta hatten das gecharterte Schiff am 26. Juli wieder freigegeben. Danach bereitete sich die Besatzung auf den Einsatz vor.
Im zentralen Mittelmeer operieren derzeit auch die «Ocean Viking» der Organisation SOS Mediterranee und die «Sea-Watch 3» von Sea-Watch. An Bord der «Ocean Viking» sind derzeit 555 Migranten, die die Besatzung in den vergangenen Tagen aus Seenot gerettet hatte. Viele seien seekrank und einige wegen der Hitze und Anstrengung in Ohnmacht gefallen, hiess es von der Crew. Das Schiff sucht einen sicheren Hafen, um dort die Menschen an Land zu bringen.
Die «Sea-Watch 3» ist derzeit mit knapp 260 Bootsmigranten unterwegs. Die Küstenwache holte auf Gesuch der Organisation bereits mehrere Menschen wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes von Bord.
Auf der italienischen Insel Lampedusa kamen in der Nacht zu Dienstag wieder einige Hundert Migranten in Booten an. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge waren es etwas mehr als 420 Menschen. Immer wieder machen sich Männer, Frauen und Kinder von den Küsten Libyens und Tunesiens auf, um über das Mittelmeer die EU zu erreichen. Bei der Überfahrt geraten einige der oft überfüllten Boote in Seenot. Ungefähr 990 Migranten ertranken in diesem Jahr nach UN-Angaben im zentralen Mittelmeer.