Astronaut Matthias Maurer absolviert Aussenbordeinsatz an ISS
Dreieinhalb Monate nach dem Beginn seiner Weltraummission hat der deutsche Astronaut Matthias Maurer einen Aussenbordeinsatz an der Internationalen Raumstation ISS absolviert.
Das Wichtigste in Kürze
- Startschwierigkeiten bei deutschem Astronauten wegen loser Helmkamera.
Mit den Füssen voran verliess er am Mittwoch gegen 13.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit nach seinem Nasa-Kollegen Raja Chari die Luftschleuse in die Schwerelosigkeit. Zu unterscheiden waren die beiden Astronauten in ihren weissen Raumanzügen nur anhand zweier roter Streifen an Charis Anzug.
Bei ihrem Aussenbordeinsatz sollten die beiden etwa Reparaturen am Kühlsystem der Station ausführen und eine Aussenkamera austauschen. Ausserhalb der ISS kontrollierten die Astronauten zunächst gegenseitig ihre Raumanzüge und ihre Ausstattung auf mögliche Fehlfunktionen. Dabei stellte sich heraus, dass Maurers Helmkamera und -licht wackelten. Unter Anleitung des Nasa-Teams auf der Erde konnte beides befestigt werden. Bis das Problem gelöst war, verging jedoch eine gute Stunde.
Im Livestream war etwa zu sehen, wie Maurer ein sogenanntes Ethernetkabel installierte und Strom- und Datenkabel zur Wissenschaftsplattform Bartolomeo verlegte, mit denen die Airbus-Plattform betriebsbereit gemacht werden sollte. Die Airbus-Plattform ist die erste europäische kommerzielle Einrichtung, die ausserhalb der ISS errichtet wurde.
Bartolomeo soll Datenübertragung in Hochgeschwindigkeit und einen einzigartigen Blick auf die Erde und in den Weltraum ermöglichen. Maurers US-Kollege arbeitete währenddessen mit einem Roboterarm und tauschte etwa eine hochauflösende Kamera aus. Der Einsatz sollte rund sechseinhalb Stunden dauern.
Für die Arbeiten mussten Maurer und sein Kollege eine komplette Tour über die Raumstation machen. Der gesamte Aussenbordeinsatz wurde live übertragen. Maurer ist der zwölfte Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der einen Aussenbordeinsatz absolvierte. Er startete im November für ein halbes Jahr zur ISS. Im Weltraum betreut er unter anderem medizinische Forschungsprojekte.