Auch nach Corona: Homeoffice-Quote sorgt für schrumpfende Büros
Die Homeoffice-Quote ist in vielen Betrieben auch nach der Pandemie hoch geblieben. Das zeigt sich auch in den Zahlen der vermieteten Büroräume.
Das Wichtigste in Kürze
- Gut 25 Prozent der deutschen Angestellten arbeiten auch nach Corona von zu Hause aus.
- Die Neuvermietung von Büroimmobilien ist in Deutschland um 40 Prozent eingebrochen.
- Laut dem McKinsey Globale Institute wird der Trend der schrumpfenden Büros anhalten.
Städte weltweit müssen sich auf ein dauerhaftes Fernbleiben vieler Büroangestellter einstellen. In Deutschland arbeitet auch nach dem Ende der Corona-Pandemie ein gutes Viertel der Angestellten daheim. Dies ist regelmässigen Umfragen des Münchner Ifo-Instituts zu entnehmen. In manchen internationalen Metropolen liegt der Anteil der Heimarbeiter laut dem McKinsey Global Institute sogar noch höher.
Das hat Auswirkungen auf den Büroimmobilienmarkt: In Deutschland sind die Neuvermietungen im ersten Halbjahr um 40 Prozent eingebrochen, wie der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle (JLL) berichtet. «Zwanzig Prozent sind der Homeoffice-Effekt, die übrigen zwanzig Prozent der Effekt der konjunkturell unsicheren Lage». Sagt Stephan Leimbach, Leiter des Bürovermietungsgeschäfts bei JLL.
Das zweite Halbjahr läuft laut Leimbach traditionell besser als das erste. «Für dieses Jahr gehen wir davon aus, dass etwa 2,8 Millionen Quadratmeter Bürofläche neu vermietet werden.» Im Vergleich zu den letztjährigen 3,6 Millionen Quadratmeter sei das ein Rückgang von gut 20 Prozent.
Die Homeoffice-Quote in Deutschland liegt seit einem Jahr stabil bei 25 Prozent der Beschäftigten. Berichtet Simon Krause, Heimbüro-Fachmann beim Ifo-Institut. «Wir gehen davon aus, dass das so bleibt.» Vor der Pandemie seien es nur 10 Prozent gewesen.
Ungenutzte Büroräume sind teuer, in wirtschaftlich unsicheren Zeiten entscheiden sich viele Firmen für die Verkleinerung. «Mein Eindruck ist, dass sich die Unternehmen im Schnitt um 20 Prozent verkleinern», sagt JLL-Manager Leimbach. Der Trend zum Schrumpfbüro wird wohl anhalten. Schätzungen des McKinsey Globale Institute zufolge, sinkt der Bedarf an Bürofläche bis 2030 weiter.