Lukaschenko schickt Wagner-Söldner «in die Ferien»
Viele Wagner-Soldaten befinden sich in Belarus im Exil. Beliebt sind sie dort aber nicht, weshalb die Regierung sie in die «Ferien» schickt – nach Russland.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Putschversuch befindet sich die Wagner-Gruppe in Belarus im Exil.
- Weil sie dort Unruhe stiften, schickt die Regierung sie nach Russland zurück.
Etwas mehr als ein Monat ist es her, als sich Jewgeni Prigoschin gegen die russische Regierung auflehnte – und scheiterte. Seither leben der Wagner-Chef und seine Söldner im Exil in Belarus.
Sonderlich erfreut ist die belarussische Regierung über den Besuch allerdings nicht. Wie der Oppositionspolitiker Pawel Latuschka nämlich berichtet, würden die Männer Mädchen belästigen und für einen politischen Konflikt im Land sorgen.
Die belarussische Regierung soll deshalb versuchen, die Soldaten der Wagner-Gruppe systematisch aus Belarus zu vertreiben. Das zumindest lassen Nachrichten auf dem Telegram-Kanal «VChK-OGPU» vermuten.
Demnach gehe es für all jene Soldaten zurück nach Russland, die aktuell nicht bei neuen Einsätzen eingesetzt werden können. In den vergangenen Tagen sollen das 500 bis 600 Personen gewesen sein, weitere folgen nach dem 13. August.
Rückkehr nach Belarus nicht angedacht
Brisant: Den betroffenen Kämpfern werde offenbar gesagt, dass man sie «in den Urlaub schicken» wolle. Insgeheim sei eine Rückkehr nach Belarus aber nicht geplant. Stattdessen werde den Kämpfern empfohlen, mit der Söldnergruppe in Kontakt zu bleiben und für neue Einsätze zur Verfügung zu stehen.
Wagner-Chef Prigoschin hatte in einer Nacht im Juni einen Aufstand gegen die russische Militär- und Staatsführung ausgerufen. Seine bewaffneten Leute besetzten Militärgebäude in Rostow, andere Kämpfer rollten in Lkw-Konvois auf Moskau zu.
Abends erklärte er den Aufstand wieder für beendet – nach eigenen Worten, um Blutvergiessen zu vermeiden. Seither befinden sich Prigoschin und seine Soldaten in Belarus im Exil.