Aufruf für «grünen» Wirtschaftsaufschwung in der EU nach Corona-Krise
Knapp 200 Politiker, Unternehmenschefs, Gewerkschaftsvertreter und Nichtregierungsorganisationen haben einen «grünen Aufschwung» nach der Corona-Krise gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Vertreter aus Politik und Wirtschaft fordern Investitionen für Klimaschutz.
«Covid-19 wird den Klimawandel und die Zerstörung der Natur nicht verschwinden lassen», heisst es in dem Aufruf, der am Dienstag in Zeitungen in Frankreich, Belgien, Italien, Portugal, Spanien und der Slowakei erschien. Der Kampf dagegen müsse der zentrale Punkt der künftigen Wirtschaftsstrategie der EU sein.
Initiiert hat das Schreiben der französische EU-Abgeordnete Pascal Canfin von der Partei von Präsident Emmanuel Macron. Es schlossen sich 78 vornehmlich sozialdemokratische, liberale und grüne EU-Parlamentarier und Regierungsmitglieder aus elf EU-Ländern an, darunter Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Auch zahlreiche Unternehmenschefs, etwa von Unilever, Eon und Ikea, sowie Gewerschaftsbünde und Nichtregierungsorganisationen gehören zu den Unterzeichnern des Aufrufs.
Sie verpflichten sich darin, dazu beizutragen «unsere Volkswirtschaften auf die Welt von morgen vorzubereiten». Der wirtschaftliche Aufschwung nach der Krise könne nur mit «massiven Investitionen» gelingen. Deshalb wollen die Unterzeichner «einen Beitrag zu den Investitionsentscheidungen leisten».
In den vergangenen Wochen waren Forderungen laut geworden, angesichts der Corona-Pandemie weitreichende Bemühungen für den Klimaschutz hintanzustellen. Der tschechische Regierungschef Andrej Babis etwa rief die EU-Kommission auf, ihre Klimaschutzstrategie «Green Deal» einzufrieren. Die Brüsseler Behörde lehnte dies aber ab.