Bei Zugunglück in Ankara vergas man wohl Umstellen der Weiche

Türkei, 16.12.2018 - 11:50

Beim Zugunglück in der türkischen Hauptstadt Ankara am Donnerstag starben neun Menschen. Schuld sollen die Weichensteller gewesen sein.

Mehrere beschädigte und entgleiste Wagons und eine Lokomotive liegen unter den trümmern eines Bahnhofs in Ankara im Gleisbett. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

In Ankara habe man «möglicherweise vergessen», die Weichen umzustellen.
Das verheerende Zugunglück forderte neun Todesopfer.

Das schwere Zugunglück am Rand der türkischen Hauptstadt Ankara vom Donnerstag ist möglicherweise auf menschliches Versagen zurückzuführen. In einem Bericht der Zeitung «Hürriyet» vom Wochenende heisst es unter Berufung auf Verhörprotokolle der Polizei, ein Weichensteller habe zugegeben, «möglicherweise vergessen» zu haben, nach dem ersten Zug auf den Gleisen die Weichen für den zweiten umzustellen.

Rettungsdienstmitarbeiter stehen inmitten der Trümmer eines entgleisten Zuges. - dpa

Bei der frontalen Kollision eines Hochgeschwindigkeitszugs mit einer Lokomotive, die auf denselben Gleisen unterwegs war, waren neun Menschen getötet worden. Unter ihnen war ein deutscher Mitarbeiter der staatlichen Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Schon am Nachmittag des Unglückstages waren drei Menschen in Haft: der Weichensteller, ein Kontrolleur und ein Fahrdienstleiter.

Nach der Kollision waren Teile des Zugs entgleist und in eine Überführung gekracht. Deren Metall-Konstruktion brach auf zwei der Waggons herunter.