Belgien reisst zweites Haus von Kindermörder Marc Dutroux ab
Im belgischen Dorf Sars-la-Buissière haben die Abrissarbeiten für ein Haus begonnen, unter dem der Kindermörder Marc Dutroux Mitte der 1990er Jahre die Leichen von zwei Mädchen vergraben hatte.

Das Wichtigste in Kürze
- Erstes Haus war im Juli 2022 abgerissen worden.
«Alles wird zerstört und dem Erdboden gleichgemacht, damit keine Spur mehr bleibt», sagte der Bürgermeister der Kommune Lobbes, Lucien Bauduin, der AFP.
Im Juni 2022 war bereits ein von Dutroux als Wohnhaus genutztes Haus im belgischen Charleroi abgerissen worden. Im Keller dieses als «Horror-Haus» bekannt gewordenen Gebäudes hatte der Täter mehrere seiner Opfer in einem Keller gefangen gehalten. Die Kellerräume werden auf Wunsch der Opferfamilien als Gedenkstätte erhalten.
In mehreren Metern Tiefe hatten die Behörden im südbelgischen Sars-la-Buissière 1996 die Leichen der beiden achtjährigen Mädchen Julie Lejeune und Melissa Russo gefunden, nachdem sie ein Jahr zuvor als vermisst gemeldet wurden. Geplant ist nun, das Haus nach dem Abriss bis zum Sommer mit Gras überwachsen zu lassen.
Der heute 66-jährige Dutroux war wenige Tage vor dieser Entdeckung festgenommen worden. Er wurde für schuldig befunden, zwischen 1995 und 1996 sechs Mädchen und junge Frauen, die er zuvor entführt hatte, vergewaltigt und gefangen gehalten zu haben. Dutroux ist auch wegen Mord an vier von ihnen schuldig gesprochen worden, darunter die Mädchen Julie und Melissa, die Dutroux eingesperrt verhungern liess. Dutroux sitzt seit mehr als einem Vierteljahrhundert in Isolationshaft.