Blinken: Iran liefert ballistische Raketen an Russland
US-Aussenminister Antony Blinken spricht von einer «dramatischen Eskalation», weil Iran ballistische Raketen an Russland liefert. Er kündigt neue Sanktionen an.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran hat laut US-Aussenminister Blinken ballistische Raketen nach Russland geliefert.
- Für ihn stelle das eine «dramatische Eskalation» im Ukraine-Krieg dar.
- Blinken kündigte weitere US-Sanktionen gegen den Iran an.
Russland hat nach Angaben von US-Aussenminister Antony Blinken ballistische Raketen aus dem Iran erhalten. In den kommenden Wochen könnten diese gegen die Ukraine eingesetzt werden.
«Wir haben den Iran im Privaten gewarnt, dass dieser Schritt eine dramatische Eskalation darstellen würde.» Das sagte Blinken in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem britischen Kollegen David Lammy in London.
Als Reaktion kündigte Blinken neue US-Sanktionen gegen die Islamische Republik an. Er erwarte, dass Verbündete und Partner ihre eigenen Massnahmen ergreifen, so Blinken.
Kiew hatte nach entsprechenden Medienberichten über die Lieferung der Raketen bereits den iranischen Gesandten einbestellt.
Raketen könnten weiter entfernte Ziele angreifen
Die iranischen Raketen würden Russland ermöglichen, das eigene Arsenal für weiter von der Front entfernte Ziele einzusetzen, sagte der US-Politiker. Die anderen Raketen mit einer Reichweite von etwa 120 Kilometern könnten dann für nähere Ziele eingesetzt werden.
«Diese Entwicklung und die wachsende Zusammenarbeit zwischen Russland und Iran bedroht die Sicherheit Europas«, sagte Blinken. Zudem werde damit deutlich, wie der destabilisierende Einfluss Irans weit über den Nahen Osten hinausreiche. Russland gebe dafür Technologie weiter, die der Iran haben wolle.
Teheran weist die Vorwürfe zurück
Irans Aussenamtssprecher Nasser Kanaani hatte entsprechende Berichte bereits zurückgewiesen. Er finde es bedauerlich, dass «einige Parteien, die selbst Teil des Krieges» sind, «mit politischen Zielen Anschuldigungen gegen Iran erheben».
Der Iran hatte in der Vergangenheit bereits sogenannte Kamikaze-Drohnen an Russland geliefert. Auch dies bestreitet Teheran.
Blinken war zu Wochenbeginn in die britische Hauptstadt gereist, um über eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit London zu beraten. Der britische Premierminister Keir Starmer wird Ende der Woche zu einem Besuch in der US-Hauptstadt Washington erwartet.