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BMW verlängert Produktionsstopp bis 30. April

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Deutschland,

BMW hat im ersten Quartal 21 Prozent weniger Autos verkauft und lässt nun die Bänder in den meisten Werken noch länger ruhen. Die Konkurrenz legt Zahlen und Pläne noch nicht offen. Aber laut Ifo-Umfrage ist der Ausblick düster.

Mitarbeiter im BMW-Werk Leipzig bei der Montage des i8 Sportwagens. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Mitarbeiter im BMW-Werk Leipzig bei der Montage des i8 Sportwagens. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • BMW hat den Produktionsstopp in seinen Werken in Europa und Nordamerika bis Ende April verlängert.

Wegen der Corona-Pandemie sei «mit einem weiteren Rückgang der Nachfrage auf den weltweiten Automobilmärkten» zu rechnen, teilte BMW in München mit. Weil die Autohäuser geschlossen seien, «wird es noch länger dauern, bis die Märkte sich wieder erholen».

In München, Dingolfing, Regensburg und Leipzig sind derzeit rund 20.000 BMW-Mitarbeiter in Kurzarbeit. BMW hatte seine Werke in Europa, Südafrika und Mexiko schon Mitte März herunterfahren, das Werk Spartanburg in den USA folgte Ende März.

In diesen Werken werde im April kein Auto und kein Motorrad gebaut, sagte ein Sprecher. Denn «in Europa sind derzeit aufgrund des Coronavirus rund 80 Prozent aller Händlerbetriebe geschlossen, in den USA sind es circa 70 Prozent», teilte BMW mit.

Dagegen laufen die Bänder am grössten BMW-Standort Shenyang in China seit Mitte Februar wieder. Vertriebsvorstand Pieter Nota sagte: «In China sehen wir mit einem starken Auftragseingang die ersten Anzeichen einer Erholung.»

Von Januar bis Ende März hatte BMW 20,6 Prozent weniger Autos verkauft als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Der Konzern verkaufte nur noch 477.111 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. Am stärksten traf es den Markt in China: Dort brachen die Verkaufszahlen um 31 Prozent ein, in Europa um 18 Prozent und in den USA um 17 Prozent. Im März seien die Folgen in Europa und den USA allerdings deutlich spürbar, teilte der Autokonzern mit.

In Deutschland wurden im März insgesamt 38 Prozent weniger Autos zugelassen als vor einem Jahr. Dem europäischen Branchenverband Acea zufolge sind in Europa 1,1 Millionen Beschäftigte der Autohersteller von Werksschliessungen betroffen.

Das Münchner Ifo-Institut sieht die «deutsche Autoindustrie mit düsteren Aussichten». Nach der jüngsten Unternehmensumfrage sanken die Geschäftserwartungen im März von minus 20 auf minus 33,7 Punkte, der Nachfrage-Index sank auf minus 30,6 und «die Exporterwartungen stürzten auf minus 42,7 Punkte», wie das Institut am Montag mitteilte. «Die Lager an unverkauften Autos wurden wieder grösser.»

BMW-Vertriebsvorstand Nota sagte, sein Unternehmen passe sein Produktionsvolumen an die Nachfrage an. Mehrere Tausend Mitarbeiter nutzten den Produktionsstopp für Umbauten in den Werken, sagte ein Sprecher. In München und Dingolfing werden die Bänder für den Anlauf der Elektroautos i4 und iNext im kommenden Jahr vorbereitet. In Landshut und Wackersdorf läuft die Komponentenfertigung weiter. Das Motorenwerk im österreichischen Steyr, das Motoren auch für China baut, soll nach derzeitigem Plan nach den Osterferien Mitte April wieder produzieren.

Volkswagen lässt die Produktion in allen deutschen Werken vorerst bis zum 19. April ruhen, 80.000 Beschäftigte sind in Kurzarbeit. Bei Daimler sind Zehntausende Beschäftigte nach bisheriger Planung bis 17. April in Kurzarbeit. Die US-Bank JPMorgan senkte am Montag bereits zum zweiten Mal ihre Gewinnschätzungen für den europäischen Autosektor im Zuge der Corona-Krise und rechnet derzeit mit einem Rückgang der weltweiten Autoproduktion von 19 Prozent.

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