Boris Johnson positiv auf das Coronavirus getestet

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Grossbritannien,

Er habe nur milde Symptome, sagt Premier Johnson in einer Videobotschaft. Von zu Hause aus will er jetzt den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie in seinem Land weiter anführen. Auch Gesundheitsminister Matt Hancock ist infiziert.

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Boris Johnson während einer Pressekonferenz in der Downing Street 10. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich mit dem Coronavirus angesteckt.

Das teilte er am Freitag per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er habe milde Symptome, Husten und Fieber, entwickelt, sagte Johnson in einer Videobotschaft. Ein Test sei positiv ausgefallen.

«Ich arbeite von zuhause, ich bin in Selbstisolation», sagte der 55 Jahre alte Politiker. Dank moderner Technik könne er weiterhin mit seinem Top-Team kommunizieren, um den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie in seinem Land anzuführen.

Kurz nach ihm erklärte auch Gesundheitsminister Matt Hancock, er sei positiv auf das Virus getestet worden, doch auch er habe nur milde Symptome. Am Abend kam dann noch der oberste Berater der Regierung in Gesundheitsfragen, Chris Whitty hinzu. Er begebe sich wegen Symptomen in Selbstisolation, schrieb er auf Twitter. Er werde die Regierung trotzdem weiterhin beraten.

Ob sich noch weitere Kabinettsmitglieder und Regierungsmitarbeiter angesteckt hatten, war zunächst unklar. Sollte Johnson wegen der Erkrankung ausfallen, würde der BBC zufolge Aussenminister Dominic Raab an seine Stelle treten. Johnson zeigte sich trotz allem optimistisch. «Wir werden es (das Virus) besiegen, wir werden es gemeinsam besiegen», sagte der Premier.

Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich auch Thronfolger Prinz Charles mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert hat. Doch auch bei ihm sollen die Symptome mild sein. Mit seinen 71 Jahren gehört Prinz Charles jedoch bereits zu einer Gruppe mit erhöhtem Risiko durch die Lungenkrankheit Covid-19.

Königin Elizabeth II., die im kommenden Monat 94 Jahre alt wird, und Prinz Philip (98) haben sich bereits vorsichtshalber auf Schloss Windsor zurückgezogen. Die Queen sei weiterhin bei guter Gesundheit, teilte der Palast am Freitag mit. Sie habe Johnson zuletzt am 11. März gesehen und folge den entsprechenden Ratschlägen hinsichtlich ihres Wohlergehens.

Wie das Gesundheitsministerium in London mitteilte, starben in Grossbritannien seit Donnerstag 181 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19. Es war höchste Anstieg innerhalb von 24 Stunden bislang. Die Zahl der Toten im dem Land stieg damit auf 758 an.

Rund 14 600 Menschen waren dort nachweislich mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings sehr viel höher sein. Grossbritannien hat bislang im Vergleich zu Deutschland nur wenige Tests durchgeführt und lange mit der Einführung drastischer Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie gezögert.

Ziel war es, auf diese Weise zu verhindern, dass der Ausbruch zu stark unterdrückt wird und im Herbst mit voller Wucht zurückkehrt. Von diesem Ansatz distanzierte sich die Regierung aber inzwischen und korrigierte ihren Kurs. Aufgeschreckt wurde sie von einer Studie des Imperial College in London. Die Forscher hatten ausgerechnet, dass die ursprüngliche Strategie bis August 250 000 Menschen das Leben kosten könnte. Ziel der Regierung ist es nun, die Zahl der Toten auf etwa 20 000 zu begrenzen.

Unklar ist, ob sich auch die schwangere Verlobte Johnsons, Carrie Symonds, angesteckt hat. Das gemeinsame Baby soll im Frühsommer auf die Welt kommen. Johnson ist zweimal geschieden und wohnt seit der Regierungsübernahme im vergangenen Juli mit der über 20 Jahre jüngeren Ex-Medienberaterin der Konservativen Partei im Amtssitz in der Londoner Downing Street. Johnson trennte sich 2018 von Marina Wheeler. Mit ihr hat er vier Kinder.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am vergangenen Sonntag in häusliche Quarantäne begeben, nachdem ein Arzt, der ihr vorher eine Schutzimpfung gegeben hatte, positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Die häusliche Corona-Quarantäne von Merkel wird noch mindestens bis Anfang nächster Woche dauern. Auch beim zweiten Test auf das neuartige Coronavirus sei bei Merkel keine Infektion festgestellt worden, hatte ein Regierungssprecher am Mittwoch in Berlin mitgeteilt. «Die Bundeskanzlerin arbeitet weiterhin aus der häuslichen Quarantäne und wird sich Anfang der kommenden Woche erneut testen lassen.»

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