Boris Johnson: «Trump würde Brexit-Verhandlungen besser führen»
Unter Berufung auf Ton-Aufnahmen von einem Hintergrundgespräch Johnsons mit konservativen Parteiaktivisten in London diese Woche berichteten unter anderen die «Times» und «Buzzfeed» am Freitag über Johnsons Vision. Der britische Aussenminister träumt einem geleakten Ton-Dokument zufolge von Brexit-Verhandlungen im Stil von US-Präsident Donald Trump.
«Stellen Sie sich vor, Trump würde Brexit machen», sagte Johnson demnach. «Er würde verdammt hart reingehen...es würde alle möglichen Zusammenbrüche geben, alles mögliche Chaos. Jeder würde denken, er sei verrückt geworden. Aber man würde tatsächlich etwas erreichen.» Er bewundere Trump und sei mehr und mehr davon überzeugt, dass hinter dessen Verrücktheit eine Methode stecke.
Johnson warnte den Berichten zufolge eindringlich vor zu vielen Zugeständnissen an Brüssel. EU-freundliche Kräfte in der Regierung würden aus Angst vor kurzfristigen wirtschaftlichen Konsequenzen eines ungeregelten EU-Austritts die Vorteile eines klaren Bruchs mit Brüssel opfern. Es handle sich aber um reine Panikmache. Auch die Frage um die künftige Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland sei völlig überbewertet.
Das Wichtigste in Kürze
- Boris Johnson ist sich sicher: Hinter Trumps Verrücktheit steckt Methode.
- Grossbritannien werde eine konfrontativere Linie fahren, kündigt Johnson an.
Premierministerin Theresa May werde nun in einer sehr viel konfrontativeren Weise mit Brüssel umgehen, kündigte Johnson an. Grossbritannien werde den «Kampf zum Feind» tragen. Es könne zu einer «Kernschmelze» bei den Brexit-Gesprächen kommen, so Johnson weiter. Aber das sei kein Grund zur Panik.