Bosch baut nun auch in Werkzeugsparte Stellen ab
Der Technologiekonzern Bosch plant, bis zu 560 Stellen in seiner Werkzeugsparte abzubauen.
Nächster Stellenabbau beim deutschen Technologiekonzern Bosch. In den vergangenen Wochen wurde der Rotstift bereits im Bereich Autozulieferung gezückt, nun ist die Werkzeugsparte an der Reihe. Bosch will am Hauptsitz seiner Werkzeugsparte Power Tools in Deutschland Hunderte Stellen abbauen.
«Nach aktuellem Stand geht das Unternehmen von einem Abbaubedarf bis Ende 2026 von bis zu 560 Stellen (...) aus», teilte eine Bosch-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. Die Pläne betreffen damit mehr als ein Viertel der rund 2000 Beschäftigten an dem Standort im schwäbischen Leinfelden-Echterdingen. Bundesweit arbeiten rund 3100 Menschen bei Power Tools.
Veränderte Markt- und Kundenanforderungen als Ursache
Als einen Grund nannte der Konzern veränderte Markt- und Kundenanforderungen. Die Sonderkonjunktur während der Coronapandemie habe den Bedarf weitestgehend gesättigt. Weiterhin hätten die hohe Inflation und die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage das Konsumklima nachhaltig eingetrübt. Zudem wolle man etwa in die Erweiterung des Portfolios kabelloser Elektrowerkzeuge investieren und das Nordamerika-Geschäft ausbauen.
«Um seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen, muss das Unternehmen über die bereits laufenden Massnahmen hinaus, wie etwa die Einsparung von Sachkosten, auch seine Personalkosten in den Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen senken», hiess es. Einzelne Tätigkeiten sollen auch an kostengünstigeren Standorten im Ausland angesiedelt werden. Der Schritt ist laut dem Bereichsvorstandsvorsitzenden Thomas Donato notwendig, um die Position in einem hart umkämpften globalen Markt zu sichern und auszubauen.
Sozialverträglicher Stellenabbau geplant
Die Stellen sollen den Angaben nach so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Als Beispiele nannte die Bosch-Sprecherin Altersteilzeit- und Vorruhestandsangebote sowie Abfindungsvereinbarungen und die Vermittlung an andere Standorte der Bosch-Gruppe. Zu den Plänen starten demnach nun Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen.
Bosch Power Tools stellt unter anderem Elektrowerkzeuge, Gartengeräte, Messtechnik und Zubehör her. Zusammen mit den Haushaltsgeräten bildet die Sparte den Geschäftsbereich Consumer Goods, der 2022 rund 25 Prozent des gesamten Bosch-Umsatzes von etwas mehr als 88 Milliarden Euro ausmachte. Für die deutlich grössere Autozuliefersparte wurden in den vergangenen Wochen mehrfach ähnliche Pläne bekannt. Dort will Bosch aktuell bis zu 3200 Stellen streichen, unter anderem in der Antriebssparte sowie in Bereichen, die für Fahrzeugcomputer, Steuergeräte und die entsprechende Software zuständig sind.