Ein Feuer auf Samos führt dazu, dass ein altes Flüchtlingslager früher als geplant geräumt wird. In griechischen Medien gibt es Spekulationen.
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Ein Brand ist im alten Flüchtlingslager auf Samos ausgebrochen. Foto: Michael Svarnias/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Brand ist am Sonntag im alten Flüchtlingslager von Samos ausgebrochen.
  • Deshalb wird das Lager früher als geplant geräumt.
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Im alten Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos ist am späten Sonntagabend aus bisher unbekannter Ursache ein Brand ausgebrochen. Das Feuer konnte Medienberichten zufolge noch in der Nacht unter Kontrolle gebracht werden, verletzt wurde niemand.

Erst am vergangenen Samstag war auf der Insel ein neues, von der EU finanziertes Flüchtlingslager eröffnet worden. Das neue Lager hat eine Kapazität von 3000 Plätzen. Im alten Lager leben aktuell rund 400 Migranten, die diese Woche in die neue Anlage überführt werden sollen.

Spekulationen wegen Brandursache

Dieser Prozess soll nun wegen des Brandes schneller vonstatten gehen. In griechischen Medien wird spekuliert, das Feuer könnte von Inselbewohnern gelegt worden sein, um die Räumung des alten Lagers voranzutreiben. Bestätigt wurde das bisher nicht.

Im alten Lager von Vathy hatten noch im vergangenen Jahr zwischenzeitlich mehr als 7500 Migranten unter extrem schlechten Bedingungen gelebt. Platz gab es dort nur für rund 700 Menschen. Seither liess die griechische Regierung die meisten Asylsuchenden von Flüchtlingsinseln wie Samos, Lesbos und Chios aufs Festland bringen.

Neues Lager bietet menschenwürdige Bedingungen

Das neue Lager ist umstritten und wird von Hilfsorganisationen kritisiert. Nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums bietet es menschenwürdige Lebensbedingungen. Allerdings dürfen die Migranten das Lager nur tagsüber nach Voranmeldung verlassen. Hilfsorganisationen bezeichnen es deshalb als Gefängnis - unter anderem auch, weil es weitab jeder Ortschaft gebaut wurde.

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