Nordmazedonien: Internationale Hilfe nach verheerendem Diskobrand
Nach dem Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien mit 59 Toten und über 150 Verletzten läuft die internationale Hilfe an. Mehrere Länder nehmen Patienten auf.

Der verheerende Brand in einem Nachtclub in der nordmazedonischen Stadt Kocani hat mindestens 59 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 150 Personen wurden bei dem Unglück verletzt, wie «Deutschlandfunk» berichtet.
Die Katastrophe ereignete sich in der Nacht zum Sonntag während eines Konzerts der Hip-Hop-Gruppe DNK. Laut dem nordmazedonischen Innenminister Pance Toskovski befanden sich unter den Todesopfern auch drei Minderjährige.
Der Fussballprofi Andrej Lazarov kam ebenfalls ums Leben, als er versuchte, anderen zu helfen, wie «Tagesschau.de» meldet. Er habe eine Rauchvergiftung erlitten.
Ursache und Ermittlungen
Ersten Ermittlungen zufolge löste eine für Lichteffekte eingesetzte Funkenmaschine den Brand aus. Die Funken entzündeten offenbar die leicht entflammbare Deckenkonstruktion des Clubs.

Die Polizei hat bereits 15 Personen festgenommen. Aufgrund der Schwere der Verletzungen und der begrenzten Kapazitäten in Nordmazedonien werden viele Patienten ins Ausland gebracht.
Nordmazedonien erhält Hilfe aus anderen Ländern
«Stern.de» berichtet, dass bereits 51 Verletzte in Nachbarländer wie Serbien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei transportiert wurden. Die EU-Kommission koordiniert weitere Verlegungen von Schwerverletzten.
Länder wie Rumänien, Kroatien und Schweden haben ihre Hilfe angeboten. Auch Nicht-EU-Staaten wie Norwegen beteiligen sich an den Rettungsmassnahmen.
Trauer und Forderungen nach Aufklärung
Nordmazedoniens Präsidentin Gordana Davkova Siljanovska zeigte sich tief betroffen von der Tragödie. Sie forderte eine gründliche Untersuchung und betonte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen.

Die Regierung hat eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen. In ganz Nordmazedonien wehen die Flaggen auf Halbmast, während das Land um die Opfer trauert und nach Antworten sucht.
Fragen zur Sicherheit
Das Unglück wirft ernste Fragen zur Sicherheit in Nordmazedoniens Nachtclubs auf. Laut Innenminister Toskovski hatte der Club «Pulse» keine gültige Betriebsgenehmigung.
Zudem sollen sich zum Zeitpunkt des Brandes deutlich mehr Menschen im Club befunden haben, als offiziell erlaubt waren. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun darauf, wie es zu diesen gravierenden Verstössen kommen konnte und wer dafür die Verantwortung trägt.
Die Behörden untersuchen auch mögliche Korruptionsfälle im Zusammenhang mit der fehlenden Lizenz des Clubs.