Ein Rentner wurde in Spanien angeklagt, weil er der US-Botschaft und Ministerpräsident Sánchez Briefbomben geschickt haben soll – ein Einspruch wurde abgelehnt.
Polizisten vor der US-Botschaft in Madrid.
Polizisten vor der US-Botschaft in Madrid. - Eduardo Parra/EUROPA PRESS/dpa

In Spanien kommt ein Rentner auf die Anklagebank, der unter anderem der US-Botschaft und Ministerpräsident Pedor Sánchez Briefbomben geschickt haben soll. Der 74-Jährige werde wegen Terrorismus sowie wegen Herstellung und Verwendung von Sprengkörpern zu terroristischen Zwecken angeklagt, teilte der Staatsgerichtshof am Donnerstag in Madrid mit. Ein Einspruch der Anwälte gegen die Eröffnung eines Prozesses sei endgültig zurückgewiesen worden.

Die Briefbomben-Serie hatte Ende November 2022 in Spanien für grosses Aufsehen gesorgt. Die Sendungen waren unter anderem an Sánchez sowie an die Botschaften der USA und der Ukraine verschickt worden. Auch ein Rüstungsunternehmen, das Produkte an die Ukraine lieferte, sowie Verteidigungsministerin Margarita Robles und das EU-Satellitenzentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt Torrejón hatten Briefbomben erhalten.

Der Beschuldigte war zwei Monate später in Miranda de Ebro rund 300 Kilometer nördlich von Madrid festgenommen worden. Es gebe zwar keine Indizien dafür, dass der Mann einer terroristischen Bande oder einer organisierten Gruppe angehöre, hiess es in der Justizmitteilung. Aber alles deute darauf hin, dass er mit der Absicht gehandelt habe, «den öffentlichen Frieden ernsthaft zu stören» und er eine Einstellung der Hilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland habe erreichen wollen.

Wie Medien seinerzeit unter Berufung auf die Polizei berichteten, enthielten die sechs Sendungen selbst gebastelte Mechanismen mit einer relativ geringen Menge an pyrotechnischem Material und mit kleinen Metallkugeln. Nur eine Sendung explodierte. Ein Mitarbeiter der ukrainischen Botschaft wurde dabei an der Hand verletzt.

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