Britische TV-Chefin: Generation Z kann nicht mehr diskutieren
Die Chefin eines britischen öffentlich-rechtlichen TV-Senders sorgt mit Aussagen zu jungen Leuten für Aufsehen. Die Generation Z sei nicht debattierfähig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Channel 4»-Chefin macht sich Sorgen um die Arbeitsfähigkeit der Generation Z.
- Der Grund: Den Jungen würde die Fähigkeit zur Diskussion fehlen.
- Die Schuld gibt sie den Lockdowns und den sozialen Medien.
Die Generationenfrage sorgt in verschiedenen Gesellschaften immer wieder für Diskussionen oder gar Konflikte. Seien es die Boomer oder die Generation Z – praktisch jede Altersgruppe sieht sich regelmässig mit Vorurteilen konfrontiert. Ob diese dann stimmen oder nicht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Alex Mahon, Chefin des öffentlich-rechtlichen TV-Senders «Channel 4», lässt die Debatte in Grossbritannien nun jedenfalls neu aufflammen. Wie britische Medien berichten, schiesst sie an der «Cambridge Convention» der «Royal Television Society» scharf gegen die Jungen.
TV-Chefin: Generation Z fehlen wegen Corona die Schul-Debatten
Laut der CEO ist die Generation Z nämlich schlicht nicht tolerant gegenüber anderen Meinungen. «Was wir bei Jungen sehen, die in die Arbeitswelt kommen, ist, dass sie nicht die Fähigkeiten haben, Dinge zu diskutieren.» Und weiter: «Sie haben nicht die Fähigkeit, sich nicht einig zu sein und sich zu engagieren.»
Das Problem sieht Mahon insbesondere in der Corona-Pandemie und den Lockdowns. Denn so seien die jungen Menschen beispielsweise in der Schule weniger anderen Meinungen ausgesetzt gewesen.
Dabei könnte man in solchen Diskussionen lernen, mit Menschen, die anderer Meinung sind, zusammenzuarbeiten. Diese Kompetenz fehlt laut Mahon jetzt der Generation Z. Für die erste weibliche «Channel 4»-Chefin ist klar: «Das ist eine wirklich gefährliche Veränderung, die wir gerade erleben.»
Studie: Gen Z ist weniger tolerant als ältere Generation
Einen weiteren Grund für die fehlende Diskussionsfähigkeit macht Mahon in den sozialen Medien aus. Denn die Generation Z, die offiziell die Jahrgänge von 1995 bis 2010 umfasst, konzentriere sich oft nur noch auf Kurzform-Inhalte. Tiktok oder Youtube-Shorts sind Beispiele dafür.
Die Äusserungen passen zu einer Studie, die der «Channel 4» im letzten Jahr durchgeführt hat. Da zeigte sich: Junge Leute sind weniger tolerant gegenüber anderen Meinungen als ihre Eltern oder Grosseltern. Die Generation Z sei «weniger liberal» als ältere Menschen.
Andere Wissenschaftler kommen zumindest teilweise zu einem ähnlichen Schluss – auch schon vor Corona. Ein bekanntes Werk dazu ist «Die Verhätschelung des amerikanischen Geistes» von Greg Lukianoff und Jonathan Haidt von 2018.
Darin wird unter anderem gesagt, dass es schlecht sei, wenn Studenten vor anderen Meinungen abgeschirmt werden. In der Politik wird das Thema gerade im Zusammenhang mit der sogenannten «Cancel Culture» ebenfalls heiss diskutiert.