Ein körperlich beeinträchtigter Junge darf mit seiner Familie nicht im Hotel-Speisesaal essen. Grund: Einige Gäste haben sich an seinem Anblick gestört.
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Ein beeinträchtigter Junge musste mit seiner Familie in einem einzelnen Saal essen, weil sich andere an seinem Anblick störten. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Familie mit einem beeinträchtigten Jungen darf nicht im Hotel-Speisesaal essen.
  • Einige Gäste haben beim Hotelier über ihn reklamiert.
  • Die Familie muss die weiteren Mahlzeiten in einem anderen Raum einnehmen.
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«Ich bin Tommaso, ein blinder Junge, der nicht spricht, und ich wurde diskriminiert», schreibt ein italienischer Junge auf Facebook. Im Hotel, wo er mit seinen Eltern Ferien machte, habe er nicht bei den anderen Gästen im Speisesaal essen dürfen.

Grund: Einige Gäste hätten sich an seinem Anblick gestört und sich deswegen beim Hotelier beschwert. Dieser schlug dann Tommaso und seinen Eltern vor, in einem angrenzenden Raum essen zu gehen.

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Tommaso macht seine Erlebnisse öffentlich. Er hofft, dass so anderen geholfen werden kann. - Facebook / Cecilia Bonaccorsi

«Ich bin behandelt worden wie ein Hund», regt er sich auf. Die Familie sei nach dem Zwischenfall wieder abgereist. Übrig sei nur ein schlechtes Gefühl, die «Ferien wurden uns ruiniert».

Nachdem die italienische Zeitung «La Repubblica» die Geschichte aufgenommen hatte, entbrannte eine Kontroverse um das Hotel. Wie Tommasos Familie der Zeitung erzählt, hätten sie daraufhin ein Entschuldigungs-E-Mail von den Verantwortlichen erhalten.

Dieses akzeptiere man aber nicht – es sei zu einfach, alles mit einem E-Mail zu regeln. Das Hotel habe schlichtweg falsch gehandelt und auch nichts getan, um die Familie am Abreisen zu hindern, erklärt der Vater.

Es sei auch nicht sein Ziel, Geld oder Mitleid zu erhalten. Er wolle lediglich erreichen, dass es nicht mehr zu solchen Situationen kommt.

Werden Sie häufig diskriminiert?

Später teilte das Hotel mit, dass ein Anwalt mit dem Fall beauftragt wurde. «Dies sind Ereignisse, die nicht unbemerkt bleiben können», heisst es in einem Statement. Man wolle jetzt eine «Erklärung mit unserer Darstellung der Tatsachen» abgeben.

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