Corona: 5 Jahre später ist Ischgl wieder Wintersport-Mekka
Ischgl, einst Brutstätte für Corona mit über 11'000 Infektionen, erlebt fünf Jahre später ein Comeback. Wie hat sich der Tiroler Skiort gewandelt?
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Vor fünf Jahren machte Ischgl Schlagzeilen als Hotspot für Corona. Der Tiroler Skiort wurde zum Synonym für die rasche Verbreitung des Virus in Europa.
Laut Recherchen des österreichischen Rundfunks «ORF» infizierten sich über 11'000 Menschen aus der EU in Ischgl mit dem Coronavirus. Die Après-Ski-Bar «Kitzloch» galt damals als Epizentrum des Ausbruchs.
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Den Barbetreibern und Tiroler Behörden wurde vorgeworfen, zu spät auf das Infektionsgeschehen reagiert zu haben. Die Kritik war heftig, doch von kurzer Dauer.
Schnelle Erholung trotz Imageschaden
Überraschenderweise erholte sich Ischgl rasch von diesem Imageschaden durch Corona. «Die Kritik hat sich stark relativiert», erklärt Günther Zangerl, Vorstand der Silvretta Seilbahn AG, gegenüber «RND».
«Im Nachhinein war sicher nicht alles richtig, aber auch nicht so schlimm wie anfangs dargestellt.»
Gäste kehrten schnell zurück
Die Übernachtungszahlen in der Region brachen zwar während der Pandemie ein, erholten sich aber zügig.
In der Wintersaison 2022/2023 verzeichnete Ischgl bereits wieder rund 600'000 Übernachtungen, wie «RND» berichtet.
«Sie kamen schnell zurück. Heute spüren wir keine Auswirkungen mehr», sagt Zangerl. Und ergänzt: «Die Region lebt vom Wintertourismus und das klappt wieder sehr erfolgreich.»
Wandel im Tourismuskonzept nach Corona
Ischgl nutzte Corona als Chance zur Neuausrichtung. Statt auf exzessiven Partytourismus setzt der Ort nun verstärkt auf gehobenen Après-Ski.
Das Skigebiet investierte in Alternativangebote für den Winter. Eine neue Therme mit angrenzender Eislaufbahn wurde eröffnet, so «Travelnews».
Winterwandern, Schneeschuhwandern und Langlauf ergänzen nun das klassische Skifahren.