Corona lässt Energieverbrauch und CO2-Ausstoss sinken

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Deutschland,

Wegen der Corona-Krise steht die Wirtschaft augenscheinlich still. Dadurch wurden auch der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoss gesenkt.

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Ein Windrad steht im Dampf der Uniper Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen (D). - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Produktion und Verkehr sind in der Corona-Krise vielerorts auf ein Minimum zurückgefahren.
  • Dadurch ist der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoss deutlich gesunken.
  • Ob der positive Effekt für das Klima anhalten wird, ist noch nicht absehbar.

Eine Wirtschaft auf Sparflamme wegen der Corona-Pandemie bedeutet weniger Energiebedarf, bei Erdöl merken Verbraucher den Preiseffekt schon deutlich. Auch für das Klima ist der Rückgang der Nachfrage positiv. Die Frage ist, ob und wie lange die Entwicklung trägt.

Produktion und Verkehr sind in der Corona-Krise vielerorts auf ein Minimum zurückgefahren. Energieverbrauch und Ausstoss von Treibhausgasen sind dadurch zuletzt spürbar gesunken. Dies teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover zur Vorstellung ihrer neuen jährlichen Energiestudie am Mittwoch mit.

Erdöl-Preis wurde ins Negative gedreht

Besonders bei Erdöl sei der Einbruch der globalen Nachfrage beträchtlich. Dessen Preis ist zuletzt stark abgerutscht und war bei Termingeschäften sogar ins Negative gedreht. Sprich die Anbieter zahlten den Käufern Geld für die Abnahme.

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Eine Ölförder-Anlage in Texas. - AFP/Archiv

Infolge des Öl-Überangebots sänken auch die CO2-Emissionen. Ob der positive Effekt für das Klima anhalte, könne man aber noch nicht sagen: Es sei «nicht absehbar, ob diese Entwicklung den langfristigen Trend eines weltweit wachsenden Energiebedarfs brechen wird», so die BGR.

In Deutschland waren bis Ende 2018 die erneuerbaren Energien weiter auf dem Vormarsch. In der Erzeugung machten Wind-, Solar- und Bioenergie rund 35 Prozent am Strommix aus. Regenerative Träger waren damit laut BGR «wichtigste heimische Energiequelle». Beim Verbrauch von Elektrizität war der Anteil mit 14 Prozent noch deutlich geringer.

Deutschland auf globalen Rohstoffhandel angewiesen

«Aufgrund der Schliessung der letzten zwei Steinkohlebergwerke Ende 2018 muss Deutschland von nun an seinen Bedarf komplett über Importe decken.» Dies erklärte die BGR, die für das Bundeswirtschaftsministerium Analysen zur Rohstoffabhängigkeit durchführt. Indes dürften sich die Einfuhren hier weiter verringern, sie gingen 2018 bei Steinkohle bereits deutlich um fast 10 Prozent zurück. Die Bundesrepublik bleibe aber weiter auf den globalen Rohstoffhandel angewiesen.

Windenergie Baywa
Baywa r. e. will Windkraftwerke selber betreiben. (Symbolbild) - DPA

Insgesamt bildeten Öl und Gas sowie Stein- und Braunkohle 2018 mit 79 Prozent den grössten Anteil am sogenannten Primärenergieverbrauch Deutschlands. Geothermie bleibe dabei immer noch unter ihren Möglichkeiten, es gebe nur zehn grössere Erdwärmekraftwerke. Bei der Windkraft gibt es Befürchtungen, der für das Erreichen der Klimaziele nötige Zubau könne zum Erliegen kommen.

Weltweit kamen 2018 rund 18 Prozent des Verbrauchs an Primärenergie aus den Erneuerbaren, besonders aus Biomasse und Wasserkraft. Der geringere Anteil von Wind- und Solarkraft dürfte absehbar steigen: Es gebe hier einen «sehr hohen Zubau» in der globalen Stromerzeugung.

Schwellen- und Entwicklungsländer mit wichtiger Rolle

Die BGR verwies auf die entscheidende Rolle der Schwellen- und Entwicklungsländer. Der Wirtschaftsriese China setze immer stärker auf den Ausbau regenerativer Energien. Die Volksrepublik sei «beim Ausbau der erneuerbaren Energien mit Abstand führend», erklärte der Co-Autor der Studie, Michael Schauer. Das gelte vor allem für die Solarkraft.

Insgesamt bleibe es schwierig, «wirtschaftliche Entwicklung und steigenden Wohlstand mit dem Klimaschutz in Balance zu bringen», so die BGR. «Die weltweit wachsende Bevölkerung und die Erhöhung des allgemeinen Lebensstandards werden trotz höherer Energieeffizienz voraussichtlich auch langfristig einen steigenden Energiebedarf zur Folge haben.»

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