Coronavirus: Briten reagieren verärgert über dritten Lockdown

Britische Schulkinder müssen wegen des Coronavirus nach nur einem Tag wieder ins Homeschooling. Premier Johnson verhängte am Montagabend einen dritten Lockdown.

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Die 7-Jährige Emilienne hört sich die Ansprache von Premier Boris Johnson an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien befindet sich seit Montagabend zum dritten Mal im Lockdown.
  • Für die Kids ist damit nach nur einem Schultag wieder Homeschooling angesagt.
  • Vielen Briten machen sich in den sozialen Medien Luft.

Grossbritannien muss das Coronavirus in den Griff kriegen. Dies waren klare Worte von Premierminister Boris Johnson am Montagabend. Insbesondere die neue Variante des Virus mache England zu schaffen. Kein Weg führe mehr an einem dritten Lockdown vorbei, so Johnson.

Lockdown bis mindestens Ende Februar

Britische Schulkinder müssen also seit Montagabend erneut zu Hause bleiben. Nur einen Tag durften die Kids im neuen Jahr die Schulbank drücken.

Ein Ende dieser Massnahme stellt Johnson erst Mitte Februar in Sicht. Dies stösst vielen Briten sauer auf. Auf Social Media machen sie sich Luft.

«Der Weihnachts-Peak wird in rund vier bis fünf Tagen eintreffen. Jener von Silvester eine Woche später. Und der Peak der Schulöffnung dann nochmals vier Tage später.» Der Kommentar zeigt das Unverständnis über die Öffnung der Schulen.

Viele hinterfragen diesen Entscheid von Johnson. «Gestern habe ich meinen Sohn wieder zur Schule geschickt, weil du sagtest, es sei sicher. Ich kann dir nicht vergeben, dass du mit unseren Leben spielst», so ein Twitter-User an Johnson adressiert.

Damit bezieht sich der User auf eine kürzlich getätigte Aussage Johnsons. Dieser versicherte der Nation, dass Schulen absolut sicher wären. Es gäbe keinen Grund zur Sorge, wenn die Kinder in die Schulen zurückkehren würden.

Schulen als Vektoren für das Coronavirus

Am Montagabend dann die Kehrtwende. Johnson spricht davon, dass Schulen bei der Übertragung des Coronavirus eine wichtige Rolle einnehmen würden.

Zahlreiche Karikaturen nehmen die Widersprüche auf. Sie beschreiben das Hin- und Her der britischen Regierung. Und nehmen Premier Boris Johnson in die Mangel.

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Eine Karikatur von Premier Boris Johnson zum Umgang mit dem Coronavirus. - Twitter/@milneorchid

Es ist nicht das erste Chaos, dass die britische Regierung stiftet. Eine ähnliche Situation spielte sich rund um die Pubs und Restaurants ab.

So riet Johnson der Bevölkerung lokale Beizen zu unterstützen und sich auswärts zu verpflegen. Kurz danach mussten die Lokale ihre Schotten wieder dicht machen.

Immer neue Rekord-Werte

Das Parlament soll an diesem Mittwoch über die Details des Lockdowns debattieren. Es wird mit breiter, parteiübergreifender Einigkeit gerechnet.

Zuletzt hatte Grossbritannien immer neue Rekorde bei den Neuinfektionen verkündet, am Montag waren es fast 59'000. Die Zahl der Todesfälle habe um 20 Prozent zugelegt, die der Covid-Patienten in Kliniken sei 40 Prozent höher.

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