Coronavirus: Briten-Rich-Kid feiert Party - 11'600 Franken Busse
Junge Briten feierten eine Garten-Party – es kamen jedoch viel mehr Menschen als geplant. Wegen des Coronavirus-Gesetzes wurde eine heftige Busse verordnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Britische Studenten feierten eine Garten-Party, die völlig ausser Kontrolle geriet.
- Es kamen weit mehr Menschen als der erlaubten 30 und Social Distancing war nicht möglich.
- Wegen Verletzung der Corona-Regeln erhielten die Studenten die maximal mögliche Busse.
Am Freitagabend planten Stuart Hawk (19) und seine Mitbewohner eine kleine Garten-Party in ihrem Studenten-Haus im britischen Nottingham. Geladen waren 25 Gäste, geplant war Social Distancing wegen Coronavirus und das Ganze sollte um 23 Uhr enden.
Es kam aber alles etwas anders...
«Es geriet ausser Kontrolle», sagt einer der Mitbewohner zur «Daily Mail». «Viele hatten ihre Freunde eingeladen und diese hatten ihre Freunde eingeladen... es tut uns wirklich leid.»
Schliesslich kam es so, wie es kommen musste: Die Polizei tauchte auf! Nun gehören die Studenten zu den ersten Menschen in Grossbritannien, die wegen des im letzten Monat eingeführten Corona-Gesetzes gebüsst wurden.
Das Gesetz wurde von der Johnson-Regierung veranlasst, um illegale Partys während der Lockdown-Zeit zu verzeigen. Die maximale Busse liegt bei 11'600 Franken und genau diese Summe müssen Hawk und Co. jetzt bezahlen.
Studenten: «Es tut uns leid»
Stuart Hawk, der in den britischen Medien als «Rich-Kid» («Reiches Kind») beschrieben wird, weil er eine teure Privat-Schule besuchte, will sich zum Vorfall nicht äussern.
«Wir wollen nicht darüber sprechen, was passiert ist. Es war alles ein grosser Schock. Wir möchten uns bei allen Nachbarn entschuldigen, die sich beleidigt fühlten.»

Die Gruppe Jugendlicher hat handgeschriebene Briefe an ihre Nachbarn verteilt und sich auch auf diesem Wege entschuldigt. Sie bezeichnen die Party während der Coronavirus-Pandemie als «dumme Versammlung» und «schwerwiegende Fehlentscheidung».
Was die britischen Jugendlichen nicht erwähnen: Der Gemeinderat gab ihnen die Möglichkeit, die Party zu beenden, bevor die Polizei eingeschaltet wurde.
Coronavirus: Regeln in Grossbritannien werden verschärft
Anwohner sagten gegenüber der «Daily Mail», sie hätten die Übersicht verloren, wie viele Personen an der Adresse auftauchten. Sie begrüssten die Geldstrafe als Warnung für Andere.
Kate Loewenthal, Vorsitzende eines Nachbar-Vereins sagte: «Ich würde diese Geldstrafe niemals jemandem wünschen, aber es muss eine Warnung sein.» Es gehe darum Leben zu retten, so Loewenthal.
Andere Nachbarn fanden die Busse hingegen «übertrieben» und sagten, eine tiefere Geldstrafe wäre genügend gewesen. «Das sind nette Menschen und eine so hohe Strafe ist viel Geld für einen Studenten», so ein Nachbar.
Die Party fand am letzten Wochenende vor der Verschärfung der Regeln im britischen Kampf gegen das Coronavirus statt. Bisher durften sich noch 30 Personen treffen.
Ab heute Montag gilt aber die «Sechserregel». Das heisst: Die Anzahl Personen, die sich draussen oder drinnen treffen können, liegt noch bei sechs.