Coronavirus: Diese Balkan-Länder sind mitten in der zweiten Welle

Im Westbalkan steigen die Infektionen mit dem Coronavirus wieder an. In mehreren Ländern ist die Anzahl Infizierte wieder in die Höhe geschossen.

Vorher waren die Zahlen vielerorts auf tiefem Niveau. Bis Sonntag lagen die bestätigten Fälle aus den Westbalkanländern zusammengerechnet bei rund 33'000.

Österreich hat nun eine Reisewarnung ausgesprochen. Die «höchste Stufe der Reisewarnung» gilt ab sofort für Serbien, Kosovo, Albanien, Bosnien-Herzedowina, Nordmazedonien und Montenegro. Auch der Bundesrat hat am Mittwoch bekannt gegeben, die Einreisebeschränkungen unter anderem für Serbien nicht aufzuheben.

Wie schlimm ist die Situation in den einzelnen Ländern?

In den letzten Tagen wurden in der Schweiz Fälle bekannt, die aus Serbien eingeschleppt wurden. Die serbische Regierung steht ausserdem in der Kritik, zu niedrige Zahlen zu veröffentlichen. Laut Medienberichten ist die Situation insbesondere in Novi Pazar im Süden Serbiens angespannt.

Im Mai und Juni blieben die Infektionszahlen relativ tief. Nun steigen die offiziellen Zahlen wieder an. In den letzten vier Tagen wurden gemäss Johns Hopkins University jeweils über 200 Fälle pro Tag gemeldet. Insgesamt zählt Serbien 14'564 Coronafälle.

Kroatien hatte schnell auf die Pandemie reagiert und einen strikten Lockdown beschlossen. Zwischen Mitte Mai und Mitte Juni kam es nach offiziellen Angaben kaum zu Neuansteckungen. Bis Ende Juni sind die Zahlen jedoch wieder stark angestiegen. Der aktuelle Stand sind 2777 Corona-Infektionen.

Seit dem 1. Juli sind die Reisebeschränkungen nach Kroatien für Einreisende aus EU- und EFTA-Staaten wieder aufgehoben. Damit dürfte auch der für Kroatien wichtige Sommertourismus wieder Fahrt aufnehmen.

Im Kosovo waren die Fallzahlen lange sehr tief. Die restriktiven Ausgangsbeschränkungen wurden ab Mitte Mai gelockert. Seit Mitte Juni steigen die Infektionen mit dem Coronavirus wieder an. Total hat der Kosovo 2878 Corona-Fälle registriet.

Im Mai sind die Coronazahlen in Bosnien-Herzegowina gesunken. Doch seit Anfang Juni haben die Fälle in Bosnien-Herzegowina um 1800 zugenommen. Aktuell zählt das Land damit 4453 Ansteckungen.

Währenddessen fordern Geschäftsbesitzer in der Stadt Mostar im Landesteil Herzegowina Grenzöffnungen für EU-Staaten. Es handelt sich unter anderem um Restaurants, Souvenir- und Handwerksläden, die vom Tourismus leben.

Bis Ende Mai hatte Albanien rund 1100 Fälle gemeldet. Im Juni hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt auf 2580 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. In der Zwischenzeit hatte Albanien den strikten Lockdown gelockert.

Im Juni erklärte sich Montenegro für «coronafrei». Seit Mitte Juni steigen die Fallzahlen jedoch stark an. Seit Beginn der Pandemie meldete Montenegro 548 Corona-Fälle. Wie in Kroatien ist der Sommertourismus für das Land an der Adria wichtig.

Am Dienstag verbot die Nationale Koordinierungsstelle für Infektionskrankheiten Hochzeiten, Nachtclubs und Geburtstagsfeiern. Dies als Massnahme gegen die Ausbreitung der Krankheit.

Nordmazedoniens Hauptflughafen in Skopje ist seit heute Mittwoch wieder offen. Die Öffnung erfolgt unter strikten Massnahmen. Doch Nordmazedonien ist mitten in einer zweiten Welle.

Die Infektionen mit dem Coronavirus nahmen im Juni um über 4000 Fälle zu: von 2315 am 1. Juni auf 6334 am 30. Juni.

Das nördlichste Balkanland verzeichnet relativ tiefe Infektionszahlen. Doch auch hier nehmen die Fälle leicht zu. Insgesamt zählt Slowenien 1613 bestätigte Corona-Infektionen.