Coronavirus: Impfverweigerer trotzen der Pflicht in Österreich
Trotz der Impfpflicht gegen Corona steigen die Impfzahlen in Österreich nicht. Bussen werden erst ab März ausgesprochen – falls der Plan bestehen bleibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz Impfpflicht verzeichnet Österreich keinen Anstieg der Erstimpfungen gegen Corona.
- Aktuell lassen sich bloss rund 1420 Personen pro Tag zum ersten Mal pieksen.
- Auch aus den Bundesländern gibt es immer mehr Kritik an der neuen Regel.
Österreich ist ein Vorreiter: Als erstes Land Westeuropas hat es eine allgemeine Impfpflicht eingeführt. Nach langer Planung und intensiver Diskussionen trat das Gesetz vor einer Woche in Kraft. Einen Effekt hat es bislang aber nicht.
Als die Impfpflicht im Herbst vergangenen Jahres in Österreich angekündigt wurde, folgte ein Anstieg der Erstimpfungen. Aktuell sind rund 70 Prozent der Österreicher vollständig geimpft, sechs Prozent zumindest teilweise. Circa 1,3 Millionen Erwachsene sind umgeimpft – und verstossen mit wenigen Ausnahmen gegen das Gesetz.
Das scheint sie aber nicht gross zu stören. Denn seit dem Inkrafttreten der Impfpflicht wurden nicht mehr Erstimpfungen verzeichnet als zuvor. Täglich lassen sich bloss rund 0,01 Prozent zum ersten Mal gegen Corona impfen – das sind bloss rund 1420 Personen. An den impfintensivsten Tagen im Mai waren es noch über 80'000 Personen.
Doch trotz des Verstosses gegen das Gesetz müssen die ungeimpften Österreicher mit keinen Konsequenzen rechnen – zumindest aktuell. Ab Mitte März drohen dann Bussen: Impfverweigerer können alle drei Monaten mit 600 Euro gebüsst werden. Dies ist zumindest geplant, doch es regt sich starker Widerstand.
Coronavirus: Widerstand gegen Impfpflicht in Bundesländern
Aus den Bundesländern gibt es vermehrt Kritik an der Impfpflicht gegen Corona, wie österreichische Medien berichten. Einige Landeshauptleute fordern die Aufhebung der neuen Regel, andere eine Verschiebung des Zeitplans. Die Regierung aber will weiterhin wie geplant fortfahren.
Sie will eine hohe Durchimpfung erreichen, um möglichst gut für den nächsten Herbst und Winter vorbereitet zu sein. Sollte dann tatsächlich eine neue, potentiell gefährlichere Variante des Coronavirus auftreten, hätte Österreich gute Chancen, eine ausreichende Immunität zu haben.