Coronavirus: Lage in Russland spitzt sich immer weiter zu

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Russland,

Spitäler in Russland gelangen an ihre Grenzen. Finanzielle Anreize sollen die Bevölkerung zur Impfung bewegen. Wieso scheitert Moskau am Coronavirus?

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In Russland lassen sich nur wenige Menschen gegen das Coronavirus impfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland will sich fast niemand gegen das Coronavirus impfen lassen.
  • Derweil gelangen die Spitäler zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen.
  • Russlands Regierung will den Piks mit finanziellen Anreizen schmackhaft machen.

Die Klinik-Betten für Corona-Patienten in Russland erreichen langsam die Maximalauslastung. 90 Prozent sind es derzeit – Tendenz steigend. Jeder zehnte Patient befindet sich in ernstem Zustand. Impfen lassen will sich trotzdem fast keiner.

Zahl der Toten steigt

Die Regierung will mit finanziellen Anreizen und arbeitsfreien Tagen dennoch zum Piks motivieren. Dies klappt schlecht oder überhaupt nicht. Also verhängte Moskau erneut einen Lockdown.

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Erneut ist in Moskau alles dicht. Grund dafür ist das Coronavirus. - Keystone

Gegenüber «Focus» erzählt der deutsche Bischof vom Saratow, Clemens Pickel, wie er die Situation erlebt. Rund zwei Drittel der Bevölkerung seien nach wie vor ungeimpft. «Jeden Tag wächst die Zahl der Angesteckten und der Gestorbenen», so der Bischof. Das Misstrauen gegenüber der Impfung gründet in deren rasanter Entwicklung.

«Die Leute sind vorsichtig und sagen, dass sich alles noch in dieser Erprobungsphase befindet», erklärt er die Skepsis. Zudem sei die Bevölkerung unsicher, da der Impfstoff gratis angeboten werde. «Was kann denn da Gutes dran sein, wenn es kostenlos angeboten wird?», zitiert der Bischof Stimmen aus der Bevölkerung.

Coronavirus in der Nähe sensibilisiert

Erschreckend: «Ich oder auch andere Leute sehen alle, dass die Rettungswagen in der Stadt fahren ohne Ende, auch die Leichenwagen. Das ist ein Bild, an das man sich schon langsam gewöhnt hat.» Diese würden allerdings nicht in die abgelegenen Dörfer fahren. Was wirklich zum Umdenken bewege, seien Fälle des Coronavirus in nächster Nähe.

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Einzig die McDonalds-Filiale hält ihren Take-Away trotz des Coronavirus noch geöffnet. - Keystone

Clemens Pickel selbst versucht so oft es geht, Sauerstoffgeräte zu organisieren. Es ist das einzige, was seiner Ansicht nach gegen das Coronavirus hilft. Er selber sei geimpft, mit Sputnik. «Es ging ja nicht anders.»

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