Die Pandemie mit dem Coronavirus hat die durchschnittliche Lebenserwartung der Italiener im letzten Jahr um 1,2 Jahre verkürzen lassen.
Särge in Ponte Seriate nahe Bergamo im März 2020
Särge in Ponte Seriate nahe Bergamo im März 2020 - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pandemie hat die Lebenserwartung der Italiener im letzten Jahr massiv beeinflusst.
  • Landesweit sank sie um 1,2 Jahre, in einigen Regionen sogar um bis zu vier Jahre.
Ad

Italien hatte im letzten Jahr als erstes europäisches Land einen massiven Ausbruch des Coronavirus erlebt. Seit Pandemiebeginn starben in dem Land seither mehr als 129'000 Menschen nach einer Covid-Erkrankung.

Wie die italienische Statistikbehörde Istat am Montag mitteilte, hatte die Pandemie sogar einen Einfluss auf die durchschnittliche Lebenserwartung im Land: 2020 lag sie demnach landesweit bei 82 Jahren, ein Jahr zuvor waren es noch 82,3 Jahre.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Italien ist also im Pandemie-Jahr um 1,2 Jahre gesunken. In den besonders betroffenen norditalienischen Provinzen Bergamo und Ceremona, ging sie sogar noch erheblich stärker zurück. Für Männer sank sie dort demnach um 4,3 beziehungsweise 4,5 Jahre, für Frauen um 3,2 beziehungsweise 2,9 Jahre.

Istat teilte mit, dass der seit «Jahren andauernde Trend zu einer steigenden Lebenserwartung» durch das Coronavirus unterbrochen wurde.

Auch Lebenserwartung in den USA wegen Coronavirus gesunken

Italien ist längst nicht das einzige Land, dass wegen der Pandemie einen Rückgang bei der Lebenserwartung meldet. Bereits im Juni kam eine Studie aus den USA zum Schluss, dass die US-Lebenserwartung 2020 fast um zwei Jahre sank.

Das Forscherteam fand dabei eine riesige Ungleichheit zwischen Schwarzen, Latinos und Weissen. So fiel die Lebenserwartung von schwarzen Männern demnach auf knapp 68 Jahre – das sei der geringste Wert seit 1998. Weisse Männer lagen demgegenüber bei knapp 75 Jahren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

StudieCoronavirus