Das musst du zur Papst-Nachfolge-Wahl wissen
Papst Franziskus ist tot. Das Konklave zur Wahl seines Nachfolgers beginnt wohl Anfang Mai. Das musst du zur Papst-Wahl wissen.

Das Wichtigste in Kürze
- Papst Franziskus ist am Montag an einem Schlaganfall gestorben.
- Spätestens 20 Tage nach seinem Tod müssen sich die Kardinäle zum Konklave zusammenfinden.
- Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wahl des neuen Papstes.
Papst Franziskus ist am Ostermontag nach einer langen Phase schwerer Krankheit im Alter von 88 Jahren gestorben.
Im Frühjahr musste er wegen einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung 38 Tage im Spital behandelt werden. Am Montag starb der Pontifex dann an einem Schlaganfall, wie der Vatikan am Montagabend mitteilte.
Am Samstag um 10 Uhr findet das Begräbnis statt.
Darüber, wer Franziskus' Nachfolge antreten könnte, wird bereits spekuliert. Aber wie läuft die Suche nach einem Papst-Nachfolger eigentlich genau ab?
Hier kommen die Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen zur Wahl des neuen Papstes.
Wann beginnt das Konklave?
Die Zusammenkunft der wahlberechtigten Kardinäle nach dem Tod des Papstes wird als Konklave bezeichnet. Die Kardinäle haben nach dem Todesfall 20 Tage Zeit, um zum Konklave im Vatikan zu erscheinen.
Das Wahlgremium dürfte Anfang Mai in der Sixtinischen Kapelle zusammenkommen.
Wer darf abstimmen?
Über die Nachfolge entscheiden nun 135 Männer: alle Kardinäle, die zum Zeitpunkt des Todes von Papst Franziskus noch keine 80 Jahre alt waren.
Mehr als 100 Kardinäle bleiben wegen Überschreitens der Altersgrenze aussen vor.
Wer darf gewählt werden?
Als «papabile» – Leute, die die Statur haben, Papst zu werden – sind etwa zwei Dutzend Männer im Gespräch.
In der Theorie kann jeder ledige, getaufte männliche Katholik, der mindestens 35 Jahre alt ist, Papst werden. In der Praxis wählen aber die Kardinäle jemanden aus ihrer Runde zum neuen Papst.
Als Favorit gilt vielen der Italiener Pietro Parolin. Er ist schon seit mehr als einem Jahrzehnt die Nummer zwei im Vatikan.

Grundsätzlich gilt aber der alte Spruch: «Chi entra papa ner conclave, ne risorte cardinale» («Wer als Papst ins Konklave hineingeht, kommt als Kardinal heraus»). Es kann also durchaus Überraschungen geben.
Franziskus hat viele neue Kardinäle aus weit entfernten Ländern berufen, die sich nicht besonders gut kennen. Diese sind nun auch wahlberechtigt. Daher ist die Wahl dieses Mal wohl noch offener als bei früheren Konklaven.
Ein Papst aus Afrika oder dem Fernen Osten wäre für die katholische Kirche eine Premiere.
Wie viele Stimmen braucht der neue Papst?
Zur Wahl benötigt der neue Pontifex eine Zweidrittelmehrheit. In diesem Fall heisst das mindestens 90 der 135 Stimmen.
Wenn die Wahl geglückt ist, steigt aus einem Kamin weisser Rauch auf. Schwarzer Rauch signalisiert hingegen, dass keine Wahl zustande gekommen ist.
Wie lange dauert das Konklave?
Die Wahlgänge sind strikt geheim. Die Kardinäle dürfen in dieser Zeit nicht mit der Aussenwelt kommunizieren, auch Medien sind für sie tabu. Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht.
Steht nach 33 oder 34 Wahlgängen kein Papst fest, kommt es zur Stichwahl. Zur Wahl stehen dabei die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen. Diese dürfen dann nicht mehr an der Abstimmung teilnehmen.
Stichwahlen gibt es so lange, bis der neue Papst mit einer Zweidrittelmehrheit gefunden ist.
Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen verbrannt. Erreicht kein Kandidat die erforderliche Mehrheit, wird die Asche mit einer chemischen Substanz vermischt, die den Rauch schwarz färbt. So wird signalisiert, dass die Wahl missglückt ist.
Wenn schliesslich jedoch weisser Rauch aus dem Schornstein der sixtinischen Kapelle aufsteigt, bedeutet das: «Habemus papam» – zu Deutsch: «Wir haben einen Papst.»
Kurze Zeit später zeigt sich der neue Papst auf der Mittelloggia des Petersdoms erstmals der Öffentlichkeit.