Dem Massentourismus in Europa gehts an den Kragen

Rosa Schmitz
Rosa Schmitz

Spanien,

Proteste, Gesetzesänderungen und Hotelbau-Stopps: In diversen europäischen Orten hat man genug von Massentourismus.

Massentourismus
Am Wochenende protestierten Zehntausende Menschen auf den Kanaren gegen den Massentourismus. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Massentourismus ist in Europa ein grosses Problem.
  • Scharen von Urlaubern verwüsten Städte und erhöhen Einheimischen die Lebenskosten.
  • Dagegen wehren sich immer mehr Orte.

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Die Zeit der Strandurlauber ist wieder da – in Scharen strömen sie ans Meer. Doch nicht alle der beliebten Ziele sind von ihrem Besuch begeistert. In vielen Küstenstädten regt sich der Widerstand gegen den Massentourismus.

Auf den Kanarischen Inseln zum Beispiel haben am vergangenen Wochenende Tausende Einheimische ihrem Unmut Luft gemacht. «Respektiere meine Heimat» und «Der Tourismus erhöht meine Miete», hiess es auf ihren Plakaten. Die Bewohner der schönwetterverwöhnten Inseln klagen vor allem über steigende Kosten und eine Überfüllung der Orte durch Touristen.

Macht dir der Massentourismus in Europa Sorgen?

Somit wird der Ruf nach einer Umweltsteuer laut. Und es werden Forderungen nach strengeren Regulierungen für Ausländer beim Kauf von Immobilien erhoben. Damit sind sie nicht allein.

Eintrittsgebühren und Hotelbau-Verbot

In Venedig geht man sogar einen Schritt weiter, um dem Übertourismus entgegenwirken. Ab dem 25. April müssen Tagestouristen eine Eintrittsgebühr von fünf Euro entrichten – zunächst als Testlauf bis zum 14 Juli. Nur Kinder bis 14 zahlen nichts.

Im letzten Jahr besuchten rund 15 Millionen Menschen die Lagunenstadt, die gerade einmal 50'000 Einwohner zählt. Oft drängen sich an einem Tag mehr als 100'000 Touristen durch ihre engen Gassen.

Aber auch Amsterdam ergreift Massnahmen: Die Stadt hat den Bau neuer Hotels verboten. Und setzt sich das Ziel, nicht mehr als 20 Millionen Hotelübernachtungen pro Jahr zu verzeichnen. «Wir wollen die Stadt für Bewohner und Besucher lebenswert machen und erhalten. Das bedeutet: kein Massentourismus, keine neuen Hotels», so die lokale Regierung.

Hallstatt begrenzt Reisebusverkehr

Sogar kleinere Orte in den Bergen, wie Hallstatt in Österreich, spüren die Auswirkungen des Massentourismus. Das idyllische Alpendorf mit seinen knapp 800 Einwohnern war Vorlage für den Disney-Film «Frozen». Es zieht täglich bis zu 10'000 Besucher an.

Bewohner klagen seit Jahren über mangelnde Privatsphäre. «Wir werden beim Essen durchs Fenster fotografiert», heisst es hier. Als Reaktion darauf hat Hallstatt den Reisebusverkehr eingeschränkt. Nur noch 35 Busse dürfen vor dem Ort parken, vorher waren es bis zu 90.

Beschränkter Zugang zum Schloss Neuschwanstein

Zu guter Letzt wird auch der Zugang zum berühmten Schloss Neuschwanstein in Bayern eingeschränkt. Um das Gebäude zu schützen, dürfen nun weniger Menschen hereinspazieren. Während früher 60 Personen an einer Führung teilnahmen, sind es derzeit maximal 35.

Zwar sind dafür Bauarbeiten der Grund. Aber der Plan ist, auch nach Abschluss dieser die Gruppen kleiner zu halten.

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Kommentare

User #3821 (nicht angemeldet)

Meckern auf hohem niveau, nichts bleibt beständig, sich anpassen ist die Lösung. Hasta luego!

User #2042 (nicht angemeldet)

in russland haben sie genug platz das bin ich mir sicher

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