Demonstration

Demonstration gegen Neonazis in Niedersachsen (D)

Jasmin Diop
Jasmin Diop

Deutschland,

In Eschede (D) haben Neonazis ein völkisches Treffen abgehalten. Am Samstag protestiert ein breites Bündnis gegen die Umtriebe im Stil der Hitlerjugend.

Neonazis Treffen Eschede
In Niedersachsen treffen sich Neonazis regelmässig zu völkischen Veranstaltungen. - YouTube/@recherche nord

Das Wichtigste in Kürze

  • In Norddeutschland treffen sich Neonazis, um völkische Feste in NS-Ästhetik zu feiern.
  • Investigative Journalisten ermöglichen einen Einblick in die Vorgänge nahe Celle.
  • Für Samstag hat ein breites Bündnis zum Protest gegen die Nazi-Treffen aufgerufen.

Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass es auf einem Gelände nahe Celle (D) regelmässig zu Veranstaltungen von Neonazis kommt. Nun veröffentlichte die Initiative «Recherche Nord» Aufnahmen, die am vergangenen Wochenende auf dem früheren «Hof Nahtz» entstanden sein sollen. Zu sehen sind rund 50 Teilnehmer, darunter auch Kinder, bei einer Art Sonnenwendfeier nach Vorbild der Hitlerjugend.

Völkische Veranstaltungen auf NPD-Gelände

Wie unter anderem der NDR beschreibt, werde das fragliche Gelände bereits seit rund drei Jahrzehnten von Neonazis für Veranstaltungen genutzt. Einst habe es sich im Besitz eines NPD-Mitglieds befunden. Vor rund fünf Jahren habe die Partei, die sich heute «Die Heimat» nennt, den Hof übernommen.

Die aktuellen Aufnahmen des von aussen eigentlich nicht einsehbaren Geländes seien mithilfe einer Hebebühne entstanden. Sie zeigen unter anderem uniformierte, marschierende Neonazis. Mit Fackeln und Trommeln formieren sie sich um eine Art Holzkreuz in Runenform, das ein NS-Symbol darstellt.

Was als deutschtümelnde Brauchtumsfeier daherkommt, sei laut Experten jedoch keineswegs harmlos. Vielmehr handele es sich bei derartigen Veranstaltungen um Szenetreffen, die der Indoktrination, Vernetzung und Planung von Aktionen dienten.

Planänderung bei Neonazis?

Beobachter waren davon ausgegangen, dass das Treffen erst an diesem Wochenende stattfinden werde. Offenbar sei es jedoch vorverlegt worden, um unabhängig von Protesten vollzogen zu werden. Tatsächlich ist für Samstagnachmittag ein breiter Protest gegen Neonazis geplant.

Die Protestveranstaltung soll am frühen Nachmittag von der einstigen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Kässmann, eröffnet werden. Erwartet werden zudem Vertreter aus Politik und von Gewerkschaften, sowie Initiativen gegen Rechtsextremismus.

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