Deutsche Bahn

Deutsche Bahn «schätzt» Fahrpläne nur noch

Janis Meier
Janis Meier

Deutschland,

Die Deutsche Bahn ist berühmt-berüchtigt für ihre häufigen Verspätungen. Da die Fahrzeiten nicht eingehalten werden können, werden diese nur noch «geschätzt».

Anzeigetafel Deutsche Bahn Zugausfall
«Zug fällt aus»: Dieses Bild zeigt sich öfters auf den Bildschirmen in deutschen Bahnhöfen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast jeder zweite Zug der Deutschen Bahn (DB) hatte im Juni Verspätung.
  • Ein Verwaltungsrats-Mitglied der DB spricht von einem «Kontrollverlust» bei dem Fahrplan.
  • Mittlerweile werden die Fahrzeiten «geschätzt» und nicht mehr gerechnet.

Bei der Deutschen Bahn läuft es schon lange nicht mehr rund. Verspätungen und Zugausfälle gehören zum Alltag. Zwischen zwei und drei Millionen Mal mussten im letzten Jahr die Fahrzeiten angepasst werden. Bei unserem nördlichen Nachbarn ist man weit von deutscher Pünktlichkeit entfernt.

Jetzt packt ein Mitglied des DB-Aufsichtsrates gegenüber der «Süddeutschen Zeitung» aus, wie schlimm es um den Schienenverkehr wirklich steht. Die Planung der Zugfahrten werde zunehmend zu einem Lotteriespiel, meint der Insider.

Der Grund: Die Infrastruktur der Deutschen Bahn ist alt und marode. Dadurch sei es laut der Zeitung quasi unmöglich, einem zuverlässigen Fahrplan zu folgen.

«Kontrollverlust» bei der Deutschen Bahn

«Fahrpläne werden nicht mehr gerechnet, sondern nur noch geschätzt», so das Aufsichtsrats-Mitglied. Die Folge davon sei ein «Kontrollverlust» bei den Abfahrts- und Ankunftszeiten. Natürlich sei dies ein «Riesenproblem».

Der DB-Insider spricht von «katastrophalen» Folgen – wobei die Sicherheit der Züge nicht in Gefahr sei. Doch klar ist: Die Pendlerinnen und Pendler können sich immer weniger auf die Fahrpläne stützen. So wie etwa im Juni dieses Jahr, als fast jeder zweite Zug verspätet war.

Hast du schon einmal negative Erfahrungen mit der Deutschen Bahn gemacht?

Die Deutsche Bahn ist durch die jahrelange Vernachlässigung immer unzuverlässiger geworden, schreibt die Zeitung. Viele Schienenabschnitte gelten als «Langsamfahrstellen».

Dort müssen die Züge wegen der schlechten Infrastruktur langsamer fahren, damit Unfälle verhindert werden. Dazu kommen 18 Grossbaustellen deutschlandweit.

Laut dem Vorstand des Unternehmens sei in den letzten Jahren zu wenig investiert worden, wodurch diese Probleme entstanden sind. Doch das soll sich nun ändern: Die Deutsche Bahn kann in diesem Jahr soviel für die Sanierung ausgeben wie noch nie.

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Kommentare

User #1559 (nicht angemeldet)

Kein Wunder, dass bei diesem "dynamischen Unternehmen" schon - rein vorsichtshalber - vor Jahrzehnten vorsorglich die gedruckten Kursbücher eingestellt wurden. Alles nur noch virtuelles "Reisen"... damit niemand mehr mitbekommt, welche Strecken wieder von der Karte verschwunden sind, was für unsinnige "Verbindungen" einem da rein zufällig durch Computersysteme "vorgeschlagen" werden usw. DAS ist jedoch nicht erst seit heute so... Um es mit den Worten von David Kriesel zu sagen: Pünktlichkeit ist eine Zier - siehe Beitrag auf yt.

User #2723 (nicht angemeldet)

Deutschland wir das Armenhaus Europas. Danke schwarze Null......

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