Deutsche Innenministerin fordert Bargeldverbot
Nancy Faeser fordert zur Bekämpfung der Kriminalität eine Bargeld-Obergrenze von 10'000 Euro. Italiens Meloni will die dortige Obergrenze anheben.
Das Wichtigste in Kürze
- Nancy Faeser will eine europaweite Bargeld-Obergrenze von 10'000 Euro.
- Geschäfte ab diesem Betrag müssten dann elektronisch und nachvollziehbar vollzogen werden.
- Damit will die deutsche Innenministerin Kriminalität und Geldwäsche bekämpfen.
Seine Beliebtheit sinkt zwar, doch Bargeld ist für viele immer noch kaum wegzudenken. Es bietet eine gewisse Anonymität und Sicherheit, die Kreditkarten nicht haben. Dies ist aber auch Kriminellen bewusst. So kaufen sie teuren Schmuck, Autos und Immobilien in bar, um so die illegale Herkunft des Geldes zu verschleiern.
Doch dies soll schon bald der Vergangenheit angehören, sagt Nancy Faeser, Innenministerin von Deutschland. Sie fordert in der «Bild am Sonntag» die Umsetzung einer Bargeld-Obergrenze von 10'000 Euro. Diese hat bereits die EU-Kommission vor einem Jahr vorgeschlagen.
Mit der Obergrenze müssten alle Geschäfte ab 10'000 Euro elektronisch vollzogen werden. Dadurch wären sie für die Behörden nachvollziehbar. Faeser will damit die Gefahr verringern, dass Vermögenswerte von Kriminellen verschleiert würden. Sie fordert eine europaweite Regelung – ob dies die Schweiz einschliesst oder nur die EU-Staaten, ist unklar.
In vielen Ländern Europas gibt es bereits Bargeld-Obergrenzen. In Griechenland liegt sie beispielsweise bei bloss 500 Euro, in Kroatien bei 15'000 Euro.
Einen anderen Weg als Faeser will Italiens neue Präsidentin Giorgia Meloni gehen. Sie möchte, dass in Zukunft wieder höhere Bargeld-Beträge bezahlt werden können. Deswegen plant sie die Anhebung der aktuellen italienischen Obergrenze von 2000 auf 10'000 Euro.