Deutscher Onlineshop wirbt mit veganen Notfall-Rationen
Das Wichtigste in Kürze
- Notvorräte anlegen lohne sich, rät das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz.
- Onlineshops machen sich das zunutze und bieten diverse Produkte – jetzt auch vegane – an.
- Konsumentenschützer warnen vor überteuerten Produkten.
«Kluger Rat – Notvorrat»: So lautet der Slogan vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Genügend Wasser und lagerfähige Lebensmittel zu Hause zu horten, lohne sich. Und auch das deutsche Bundesamt rät: «Essen und Trinken bevorraten.»
Das macht sich der Onlineshop «ration1.de» nun zunutze. In verschiedenen TV-Werbungen wird auf die Ratschläge des Bundesamtes verwiesen und dabei das passende Produkt angepriesen.
Stromausfall, Abgeschnittenheit durch Hochwasser, Schnee, Glätte, Strassensperren, Demonstrationen, Baustellen und so weiter, aber auch einfach keine Lust auf Einkaufen: Ein Notvorrat sei immer eine gute Lösung, preist der Online-Shop an.
Auf der Homepage werden diverse Notfall-Kits zum Kauf angeboten. Vom Stromausfall-Kit über einen Not-Rucksack bis hin zu diversen Essens-Notvorräten.
Von vegan bis laktosefrei
Dabei setzt der Onlineshop auch auf aktuelle Trends. So gibt es die Produkte vegetarisch, vegan oder laktosefrei.
«Unser Angebot richtet sich vorrangig an Familien, die das Thema Notfall-Vorsorge für sich lösen möchten», sagt Geschäftsführer Andreas Michaelis zu «Bento». Kassenschlager seien die Konservendosen, egal ob vegan oder mit Fleisch.
Dass der Shop auf Katastrophe mache, lässt Michaelis nicht gelten: «Wir sehen das nicht als Geschäft mit der Angst, sondern als sinnvolle und verantwortungsbewusste Vorbereitung, die jeder für sich überprüfen sollte.»
Konsumentenschützer warnen
Die Konsumenten-Organisation «Stiftung Warentest» warnt jedoch, dass im Internet verschiedene Anbieter Geschäfte mit der Angst machen würden. Dazu würden sie teure Notfallpakete verkaufen.
Angesprochen würden einerseits sogenannte Prepper – also Menschen, die jederzeit mit einer Katastrophe rechnen und dementsprechend vorbereitet sein wollen. Doch werde auch bei jenen ein Geschäft gewittert, «die sich bislang wenig Gedanken über Krisen gemacht haben».
Doch: «Wer einkauft, was ihm sowieso gut schmeckt, kann den Vorrat ebenso gut regelmässig verbrauchen und erneuern – und sich teure Extrem-Langzeitnahrung sparen», heisst es bei der Stiftung. Zudem erachte das Bundesamt einen 14-Tage-Vorrat für den Krisenfall als ausreichend.