Ein DHL-Bote sagt, er sei angewiesen worden, gewisse Flüchtlingsunterkünfte zu meiden. Teils hätten zehn Männer auf ihn gewartet.
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Die DHL will so viele Pakete wie möglich abliefern. Gewisse Gebäude hätten sie aber komplett gemieden, sagt ein ehemaliger Bote. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem ehemaligen Boten wies die DHL ihre Pöstler an, gewisse Gebäude zu meiden.
  • Dabei soll es sich auch um Flüchtlingsunterkünfte gehandelt haben.
  • Die DHL betont, sie mache keine Unterschiede zwischen Asylunterkünften und Villenvierteln.
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Mit dem «Weissen Riesen», einem Hochhaus mit 320 Parteien in Duisburg, kamen die Sorgen der Paketboten Deutschlands ans Licht: Die DHL beliefert das Hochhaus aus Sicherheitsgründen nicht mehr. Offiziell ist es das erste Gebäude mit einem Lieferstopp. Laut einem ehemaligen Boten gab es dies aber inoffiziell auch schon früher.

Gegenüber der «Bild» sagt der Pöstler, er sei jeden Morgen mit einem mulmigen Gefühl in den Transporter gestiegen. Die Lieferanten hätten eine Quote gehabt: Mindestens 95,3 Prozent der Pakete hätten zugestellt werden sollen.

Doch es habe eine Ausnahme gegeben: Bei einigen Gebäuden – «Flüchtlingsunterkünften und anderen Aufnahmestellen» – habe er gar nicht erst versuchen müssen, die Pakete zu liefern. Er habe sie direkt wieder mitgenommen und die Empfänger benachrichtigt.

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Die DHL beliefert den «Weissen Riese» nicht mehr.
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Das Problemhochhaus in Duisburg ist damit ein Einzelfall.
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Ein ehemaliger Bote sagt aber nun, es habe schon früher Lieferstopps gegeben.
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Mündlich sei ihm gesagt worden, er solle einige Flüchtlingsunterkünfte «komplett meiden».
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Die DHL dementiert die Vorwürfe, will sie aber intern prüfen.

Diese Anweisungen habe er jeweils mündlich erhalten. Ihm sei gesagt worden, er solle «diese Objekte komplett meiden». Hinter der Zahl der nicht zugestellten Pakete habe es dann jeweils eine zweite Zahl gegeben. Er habe dadurch weiterfahren und die Pakete in Packstationen abliefern können, «ohne ein schlechtes Quotenergebnis zu befürchten».

DHL: Machen keinen Unterschied zwischen Flüchtlingsheim und Villenviertel

Als Grund der Massnahme gibt der ehemalige DHL-Bote an, dass die Klingelschilder oft kaum lesbar gewesen seien. Die Betrugsgefahr sei gross gewesen. Teils hätten zehn Menschen auf ihn gewartet, erzählt der Pöstler. Sie hätten alle behauptet, der Empfänger zu sein, konnten aber die Identität nicht nachweisen.

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Die DHL dementiert die Aussagen: Solche Vorgaben gebe es nicht und würden nicht toleriert werden, sagt ein Sprecher zur «Bild». Es passe nicht zu den Unternehmenswerten und dem Selbstverständnis. «Wir stellen überall zu und machen keinen Unterschied zwischen Flüchtlingsheim und Villenviertel.»

Der Paketlieferdienst nehme die «schwerwiegenden» Vorwürfe aber sehr ernst und werde sie intern prüfen.

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