Emmanuel Macron: Zu früh, um Bilanz der Notruf-Panne zu ziehen
In Frankreich ist es zu einer Störung bei den Notrufnummern gekommen. Präsident Emmanuel Macron zufolge ist zu früh, um eine Bilanz der Situation zu ziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich gab es eine Störung bei den Notrufnummern.
- Die ersten Störungen traten bereits am frühen Mittwochabend auf.
- Es gibt Berichte über mehrere Tote.
In Frankreich ist es durch eine schwere Panne beim Telekommunikationsunternehmen Orange landesweit zu Störungen bei den Notrufnummern gekommen. Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran sprach am Donnerstag von drei bis vier Todesfällen.
Emmanuel Macron äussert sich zur Panne
Es sei aber zu früh, um Schlüsse zu ziehen und eine Verbindung zu der Panne herzustellen. Auch Präsident Emmanuel Macron sagte der französischen Nachrichtenagentur AFP zufolge: Es sei zu früh, um eine Bilanz der Situation zu ziehen, man sei aber besorgt.
Bereits am frühen Mittwochabend hatte es Störungen bei den Notrufnummern gegeben. In der Nacht zum Donnerstag waren rund 400 Ersatznummern eingerichtet worden. Dies, um die Feuerwehr, die Polizei oder einen Notarzt weiterhin zu erreichen.
Am Donnerstagnachmittag teilte Frankreichs Innenminister Darmanin auf Twitter mit, dass es zwar noch vereinzelte Störungen gebe. Die Situation habe sich aber verbessert. Die Ausweichnummern sollten noch bis zum Freitagmorgen weiter bestehen. Darmanin bezeichnete die Störungen als schwer und nicht hinnehmbar.
Ein Mensch, der eine Herz-Kreislauf-Krankheit hatte, soll in der Bretagne gestorben sein, weil die Rettungsdienste nicht rechtzeitig erreicht werden konnten. Auf der französischen Insel La Réunion starben zwei weitere Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung, die zuvor versucht hatten, den Notruf zu erreichen. Darmanin zufolge ist aber unklar, ob es auf La Réunion besonders lange bis zum Eintreffen der Rettungskräfte gedauert hat.
Orange-Geschäftsführer schliesst externen Angriff aus
Die genaue Ursache der Panne war zunächst unklar. Orange-Geschäftsführer Stéphane Richard schloss einen externen Angriff im Sender TF1 aus. Eher handle es sich um eine Softwarepanne.
Das Netz werde noch verstärkt überwacht, die Dienste funktionierten aber wieder vollständig. Auf Twitter entschuldigte sich Richard für den Vorfall.
Die Störung zieht nun Forderungen nach Aufklärung hinter sich. Darmanin will den Vorfall untersuchen lassen. Die Staatsanwaltschaft in Vannes kündigte an, eine Untersuchung einzuleiten. Dies, nachdem es in dem bretonischen Ort zu einem Todesfall gekommen war, wie AFP berichtete.