Erdbeben in Albanien: Retter beenden Suche nach Opfern
Nach den verheerenden Erdbeben in Albanien wurde die Suche nach Verschütteten heute Samstag eingestellt. Die Zahl der Toten ist auf 50 gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag ist es in Albanien zu einem verheerenden Erdbeben gekommen.
- Dabei starben 50 Personen.
- Inzwischen haben die Rettungskräfte die Suche nach Verschütteten eingestellt.
Die Rettungskräfte in Albanien haben ihre Suche nach verschütteten Opfern des schweren Erdbebens vom Dienstag eingestellt. Die Zahl der Toten sei auf 50 gestiegen, teilte Ministerpräsident Edi Rama auf einer Pressekonferenz am Samstag mit.
41 Menschen lägen derzeit noch in Spitälern. Das Beben habe knapp 2000 Gebäude beschädigt, Experten müssten weitere 265 begutachten, hiess es.
Bei dem bisher schwersten Erdbeben im kleinen Balkanstaat seit Jahrzehnten waren mehr als 650 Menschen verletzt worden. Das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,4 lag zehn Kilometer nördlich der Hafenstadt Durres und 30 Kilometer westlich von Tirana. Das gab das Institut für Geowissenschaften in Tirana an.
Durres und das davon rund 40 Kilometer entfernte Thumana gehörten zu den am stärksten getroffenen Städten.
Grosse Schäden bei Erdbeben in Albanien durch laxe Bauvorschriften?
Laxe Bauvorschriften in der schnell wachsenden albanischen Küstenorten könnten zum Ausmass der Schäden beigetragen haben. In einer Sitzung diskutierte die Regierung nach Angaben Ramas die Ausarbeitung eines neuen Gesetzes. Dies würde sicherheitsgefährdende Bauprobleme mit bis zu 15 Jahren Haft ahnden.
Auch ältere Häuser seien «schlecht gebaut» und stürzten ein, erklärte die Organisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V. «Zu Zeiten der Diktatur Enver Hoxhas stand wenig Zement und Stahl zur Verfügung.»
Dies, weil alles für den Bau von Bunkern verwendet wurde. Nun bräuchten die betroffenen Familien fachlichen Rat und Baumaterialien, um ihre Häuser wieder aufzubauen.
Die Behörden setzten unterdessen ihre Bemühungen fort, eine Unterkunft für Tausende Menschen zu finden. Viele können wegen des Erdbebens vorerst nicht in ihre Häuser zurückkehren. Viele Hotels in den betroffenen Gebieten stellten ihre Zimmer zur Verfügung. Dennoch mussten viele Betroffene auf Klappbetten und Matratzen in Schulturnhallen übernachten.