Erdogan erwägt Bodenoffensiven gegen kurdische Milizen
Die Türkei hatte in der Nacht auf Sonntag Luftangriffe auf die YPG und die PKK verübt. Jetzt zieht der türkische Präsident auch Bodenangriffe in Betracht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die PKK und die YPG sollen von der Türkei auch über den Boden angegriffen werden.
- Diesen Plan verfolgt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
- In der Nacht auf Sonntag erfolgten bereits zahlreiche Luftangriffe.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zieht nach Luftangriffen auf kurdische Stellungen in Syrien und Irak auch Bodenoffensiven in Betracht.
Es stehe ausser Frage, dass man sich nicht auf Lufteinsätze beschränke. «Es muss entschieden werden, wie viele Kräfte sich von den Bodentruppen beteiligen müssen, und dann werden Schritte unternommen.» So Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Konkreter wurde er nicht.
Luftangriffe gegen YPG und PKK
Die Türkei war in der Nacht auf Sonntag gegen die YPG und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK mit zahlreichen Luftangriffen im Nordirak und in Nordsyrien vorgegangen. Dabei seien mindestens 35 Menschen getötet worden, meldete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Kurdische Milizen hatten Vergeltung angekündigt. Sonntag und Montag meldete die Türkei Beschuss mit Toten und Verletzten an der Grenze zu Syrien.
Die türkische Regierung hatte ihre Luftangriffe in Zusammenhang mit einem Anschlag auf der Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal am Sonntag vor einer Woche gebracht. Sie sieht YPG und PKK als Drahtzieher des Anschlags, beide hatten das zurückgewiesen. Die Ermittlungen in der Türkei dazu laufen noch. Die türkische Regierung stuft die YPG und PKK als Terrororganisationen ein.