Erster Coronavirus-Fall im Vatikan
Auch im Vatikan gibt es nun einen ersten Coronavirus-Fall.
Das Wichtigste in Kürze
- Patient in Vatikanklinik positiv auf Erreger getestet.
In der Vatikanklinik wurde am Donnerstag ein Patient positiv auf das neuartige Coronavirus getestet, wie Vatikansprecher Matteo Bruni am Freitag mitteilte. Die Ambulanz der Klinik wurde demnach vorübergehend für eine Desinfizierung geschlossen, nur die Rettungsstelle blieb geöffnet.
Wie Bruni der Nachrichtenagentur AFP sagte, sollen alle Patienten, die zuletzt in der Klinik behandelt wurden, über den Infektionsfall benachrichtigt werden. In der Vatikanklinik werden die Bewohner und Angestellten des Kirchenstaats sowie deren Familien behandelt.
In Italien haben sich inzwischen mehr als 3800 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 148 Patienten starben daran. Auch im Vatikan wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. An den Zugängen zum Kirchenstaat gelten Medienberichten zufolge strengere Einlasskontrollen. Auch der Zugang zur Residenz des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wurde demnach eingeschränkt. Der 92-Jährige lebt zurückgezogen in einem Kloster im Vatikan.
Die Angst vor einem Coronavirus-Ausbruch in dem Kirchenstaat ist insbesondere wegen des hohen Altersdurchschnitts seiner rund tausend Bewohner gross. Zuletzt hatten vor allem Berichte über eine mögliche Ansteckung von Papst Franziskus für Aufregung gesorgt. Der 83-Jährige leidet unter einer schweren Erkältung und sagte seit vergangener Woche mehrere Termine ab. Am Dienstag berichtete die italienische Zeitung «Il Messagero», ein Test auf das Coronavirus beim Papst sei negativ ausgefallen.
Mittlerweile prüft der Vatikan noch weitere Massnahmen, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die Massnahmen könnten den Papst, den Heiligen Stuhl und die Vatikanstadt betreffen, hatte Vatikansprecher Bruni am Donnerstagabend gesagt. Einzelheiten nannte er zunächst nicht.
Denkbar wäre zum Beispiel, den Papst vorübergehend von Menschenmassen fernzuhalten und auf das Händeschütteln zu verzichten. Bei öffentlichen Auftritten begibt sich der Papst sonst gern in die Menge, küsst Babys und schüttelt viele Hände.