Erstmals Mann in den Niederlanden wegen Catcalling verurteilt
Ein 33-jähriger Mann belästigte eine Frau in Rotterdam mit Rufen und lief ihr hinterher. Für sein Verhalten wurde er nun verurteilt. Eine historische Premiere.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 1. Juli ist sexuelle Belästigung im öffentlich Raum in den Niederlanden strafbar.
- In Rotterdam wird nun ein Jahr lang untersucht, ob das Gesetz durchsetzbar ist.
- Kürzlich wurde der erste Mann für «erniedrigendes» Verhalten verurteilt.
Zum ersten Mal ist in den Niederlanden ein Mann wegen sogenanntem «Catcalling» verurteilt worden. Heisst: Der 33-Jährige wurde gegenüber einer Frau auf der Strasse verbal und körperlich übergriffig.
Wofür er nun eine Geldstrafe von 280 Euro (zirka 265 Franken) kassiert hat, berichtet die Deutsche Presse Agentur. Sein Verhalten war laut Richter «erniedrigend, angsteinjagend und entehrend».
Seit 1. Juli ist sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum in den Niederlanden strafbar.
Nun wird in Rotterdam ein Jahr lang untersucht, ob das Gesetz durchsetzbar ist. Auf den Strassen der Stadt sind Ordnungskräfte in Zivilkleidung unterwegs. Pöbeln Männer, machen sie anzügliche Zische oder Gesten, die als bedrohlich empfunden werden können, dürfen sie diese direkt festnehmen.
Mann hielt Frau sogar fest
So kam es im Fall es 33-Jährigen. Er rief und rannte der Frau nach Zeugenaussagen im Stadtzentrum hinterher – und hielt sie sogar an der Hüfte fest. Auch beobachtet wurden die Versuche der Frau, ihn abzuwehren.
Solches Verhalten würde für Unsicherheit sorgen, sagt der Richter. Und schränke die Bewegungsfreiheit von Menschen ein. «Sie vermeiden bestimmte Plätze oder kleiden sich anders», führt er aus.
Das Urteil ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen sexuelle Belästigung – und könnte als Präzedenz für zukünftige Fälle dienen. Wie der Instagram-Account «Catcalls of Rotterdam», der Erfahrungsberichte von Frauen visualisiert, zeigt, ist das Problem weit verbreitet.