EU

EU-Chefdiplomat: Israel auf dem Prüfstand

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Luxemburg,

Josep Borrell, EU-Chefdiplomat, plant eine Debatte über Israels mögliche Verletzungen des humanitären Völkerrechts.

ARCHIV - «Es ist sehr klar, dass wir entschlossen sind, die Aussengrenzen der Europäischen Union zu schützen», sagt der EU-Aussenbeauftragte Josep Borell. Foto: Virginia Mayo/AP Pool/dpa
Josep Borrell: «Ich fürchte, dass das humanitäre Recht unter den Trümmern von Gaza liegt.» (Archivbild) - sda - Keystone/AP Pool/Virginia Mayo

EU-Chefdiplomat Josep Borrell will beim nächsten Treffen der Aussenminister der Mitgliedstaaten eine Debatte über mögliche Verletzungen des humanitären Völkerrechts durch Israel führen. Wie Mitarbeiter des Spaniers am Abend in Luxemburg erklärten, könnte dann bei einer einstimmigen Einschätzung zulasten Israels auch Konsequenzen veranlasst werden.

Spanien und Irland hatten bereits vor mehreren Monaten angeregt, ein Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Israel auf den Prüfstand zu stellen. In diesem geht unter anderem um die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bereichen wie Industrie, Energie, Verkehr und Tourismus.

Nach früheren Angaben Borrells könnte die EU-Kommission ein Aussetzen des Abkommens vorschlagen, wenn Israel sich nicht mehr an Grundprinzipien halten sollte. Israel-Kritiker verweisen darauf, dass im Abkommen auch festgehalten ist, dass die Beziehungen zwischen den Vertragsparteien nicht nur auf den Grundsätzen der Demokratie, sondern auch auf der Achtung der Menschenrechte beruhen.

Konfrontation mit israelischer Regierung

Die EU will eigentlich im Rahmen eines formellen Assoziationsrats über die Situation im Gazastreifen und die Vorwürfe gegen Israel sprechen. Über die Organisation eines solchen Treffens kann allerdings schon seit mehreren Monaten keine Einigung mit der israelischen Regierung erzielt werden.

Borrell übte erneut scharfe Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen. «Ich fürchte, dass das humanitäre Recht unter den Trümmern von Gaza liegt», sagte er.

Er warf Israel zudem vor, Unterstützung für die notleidende Zivilbevölkerung zu blockieren. Es komme derzeit so wenig humanitäre Hilfe in Gaza an wie nie zuvor seit Beginn des Krieges, sagte Borrell.

Kommentare

User #6530 (nicht angemeldet)

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die Staats- und Regierungschefs der Welt aufgefordert, Druck auf Israel auszuüben, damit es seine Angriffe im Gazastreifen und im Libanon einstellt. Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen, die Freilassung der Geiseln und stellen sicher, dass die Menschen humanitäre Hilfe erhalten", sagte Ramaphosa in einer Rede vor Anhängern in Johannesburg. Er fügte hinzu, dass seine Regierung in den nächsten Tagen beim Internationalen Gerichtshof (IGH) eine umfassende Klage einreichen werde, um das palästinensische Volk gegen den Völkermord zu unterstützen, der dort verübt wird. Genossinnen und Genossen, wir sind auch besorgt über die Bombardierungen, die Israel in benachbarten Ländern wie dem Libanon verübt", sagte Ramaphosa.

User #1222 (nicht angemeldet)

Diese Mann heisst Josep Borrell ist viel zu brav und kein Macht und sprachlos. Netanjahu lacht schon und kein Problem.

Weiterlesen

Lebensmittelhilfe
5 Interaktionen

Mehr EU

1 Interaktionen
Wasserstoff
2 Interaktionen
Zigarette
2 Interaktionen

Mehr aus Luxemburg

Jean-Claude Juncker
1 Interaktionen
Eurozone
8 Interaktionen
1 Interaktionen
Adler Group
2 Interaktionen