Die EU rüstet sich für einen möglichen Handelskonflikt mit den USA. Sollte Washington die eigene Industrie mit unfairen Methoden vor europäischer Konkurrenz schützen, will sie schnell zurückschlagen können. Leidtragende könnten Harley- und Whiskey-Fans sein.
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Der Schweizer Ableger des US-Motorradherstellers Harley-Davidson hat den Kanton Zürich im vergangenen Jahr verlassen und ist nach Zug gezogen. - Keystone

Konkrete Angaben zu den möglichen Vergeltungsmassnahmen machte die Kommission nicht. Nach Informationen der Deutschen-Presse Agentur wird allerdings schon seit dem vergangenen Sommer an einer Liste mit US-Produkten gearbeitet, die als Reaktion auf Abschottungsmassnahmen mit zusätzlichen Zöllen belegt werden könnten. Neben Whiskey und Motorrädern gehören demnach auch in den USA angebaute Kartoffeln oder Tomaten sowie Rum oder Orangensaft dazu. Zuerst hatte am Dienstag die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) über die Liste berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU überlegt sich, Strafzölle auf Bourbon-Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder einzuführen.
  • Dies weil die USA ihre eigene Industrie mit unfairen Mehoden vor der europäischen Konkurrenz schützen will.
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Hintergrund der EU-Planungen sind die Erwägungen der Regierung in Washington, zum Schutz der heimischen Wirtschaft hohe Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben und Mengenbeschränkungen einzuführen. Entsprechen diese nicht den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO), könnte die EU legal als Vergeltungsmassnahme zusätzliche Einfuhrzölle auf US-Produkte erheben.

Die EU droht mit Strafzöllen auf Bourbon-Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder, sollten die Vereinigten Staaten zulasten europäischer Unternehmen ihren eigenen Stahlmarkt abschotten. «Wir sind bereit, schnell und angemessen zu handeln, wenn unsere Exporte von US-Handelsbeschränkungen beeinträchtigt werden», kündigte der Sprecher von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Dienstag an. Die EU sei der Ansicht, dass der Welthandel frei und fair sein sollte.

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