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EU-Länder wollen Reform der Weltgesundheitsorganisation antreiben

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Belgien,

Gesundheitsminister der EU-Staaten streben eine Reform der Weltgesundheitsorganisation an. Die WHO war der Corona-Pandemie nicht gewachsen, so der Vorwurf.

WHO
Eine WHO-Konferenz in Genf. - World Health Organization/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Staaten wollen eine Reform der WHO vorantreiben.
  • Der Vorwurf lautet: Die Organisation war der Corona-Pandemie nicht gewachsen.
  • Die gemeinsame Erklärung der Staaten soll nächste Woche formell angenommen werden.

Die EU-Länder wollen eine weitgehende Reform der Weltgesundheitsorganisation WHO anstossen. Darauf hätten sich Gesundheitsminister der 27 Mitgliedstaaten am Freitag verständigt, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Er erklärte dies im Anschluss an eine Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen. «Wir wollen auch unbedingt jetzt damit beginnen» und nicht erst das Ende der Corona-Pandemie abwarten.

Gesundheitsminister: WHO war Corona-Pandemie nicht gewachsen

Die Gesundheitsminister sehen die WHO in ihrer jetzigen Form als der Corona-Pandemie nicht gewachsen. Dies geht aus einem Entwurf für eine gemeinsame Erklärung hervor.

Die Pandemie habe gezeigt, «dass die Erwartungen der internationalen Gemeinschaft (...) die derzeitigen Kapazitäten der WHO übertreffen». Der Text soll nächste Woche formell angenommen werden.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). - dpa

Die WHO müsse «transparenter, effektiver und schlagkräftiger» werden, sagte Bundesminister Spahn. Laut dem Erklärungsentwurf spreche man sich unter anderem für «die Möglichkeit einer unabhängigen epidemiologischen Bewertung vor Ort in Hochrisikogebieten» aus. Auch müssten die Systeme der Datenübermittlung von staatlichen Behörden an die WHO verbessert werden.

«Das geht nur, wenn auch die Mitgliedstaaten bereit sind, dazu beizutragen», sagte Spahn weiter. Deshalb werde die EU nach der formalen Annahme der Ministererklärung ihr Reformvorhaben bei der Weltgesundheitskonferenz der WHO am 9. November vorstellen. Es gehe nun auch vor allem darum, auf internationaler Ebene Verbündete dafür zu finden.

Grosse Kritik schon zu Beginn der Pandemie

Die WHO war wegen ihres Krisenmanagements zu Anfang der Corona-Pandemie teils massiv in die Kritik geraten. Insbesondere US-Präsident Donald Trump warf der WHO eine zu grosse Nähe zu China vor. Er leitete offiziell den Austritt seines Landes aus der internationalen Organisation ein.

Auch in Europa wurde Kritik insbesondere daran laut, dass die WHO sich erst spät für Reisewarnungen ausgesprochen hatte. Das Virus war Ende vergangenen Jahres zunächst in China aufgetreten und breitete sich später nahezu auf der ganzen Welt aus.

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