EU-Parlament verleiht Sacharow-Preis an Venezuelas Opposition
Den Sacharow-Preis des Europaparlaments haben die venezolanischen Oppositionellen María Corina Machado und Edmundo González Urrutia erhalten.
Die venezolanischen Oppositionellen María Corina Machado und Edmundo González Urrutia haben den Sacharow-Preis des Europaparlaments verliehen bekommen.
«Wenn es etwas gibt, das wir aus dem Kampf von Edmundo und seinen Landsleuten lernen können, dann dass sie nicht aufgeben, dass es sich lohnt, für die Demokratie zu kämpfen», sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in Strassburg. Während González den Preis persönlich überreicht bekam, nahm Machados Tochter Ana Corina Sosa stellvertretend für ihre Mutter an der Verleihung teil.
Die Oppositionsführerin Machado durfte bei der Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land aufgrund eines seit Jahren bestehenden Banns zur Ausübung von öffentlichen Ämtern nicht kandidieren. Für sie trat Oppositionskandidat González an. Machado tauchte im Sommer unter – aus Angst um ihr Leben, wie das Parlament schrieb. González wurde in Venezuela per Haftbefehl verfolgt, floh nach Spanien und erhielt dort politisches Asyl.
Betrugsvorwürfe gegen Maduro
Die Wahlen in Venezuela waren von Betrugsvorwürfen überschattet. Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit elf Jahren regierenden autoritären Staatschef Nicolás Maduro zum Sieger erklärt. Sie veröffentlichte allerdings nicht die aufgeschlüsselten Resultate. Die Opposition spricht von Wahlbetrug.
Die USA, die EU und zahlreiche Länder Lateinamerikas zweifeln das Ergebnis an. Metsola betonte, Autokraten kümmerten sich nicht um Minderheiten, um die Opposition oder irgendjemanden, der für eine andere Sache kämpfe.
Der Sacharow-Preis, benannt nach dem sowjetischen Atomphysiker und Dissidenten Andrej Sacharow (1921-1989), wird seit 1988 vom Europäischen Parlament an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen. Er ist mit 50'000 Euro dotiert.