Euro 2020 soll junge Ungeimpfte immunisiert haben
Die EM fand trotz Corona vor Zuschauern statt, viele Fans infizierten sich während des Turniers. Dies habe jedoch einen positiven Nebeneffekt, sagt ein Experte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Rahmen der Euro 2020 haben sich viele Fans mit dem Coronavirus infiziert.
- Das sei nicht zwingend schlecht, so der britische Experte Paul Hunter.
- Viele Junge seien dank einer Infektion bei der EM nun immun, sagt er.
Die Austragung der Fussball-EM vor zahlreichen Fans sorgte angesichts der Corona-Pandemie für viel Kritik. Nun behauptet ein britischer Experte allerdings, die Infektionen bei der Euro 2020 könnten positiv für die weitere Entwicklung sein.
Gegenüber der Zeitung «The Times» erklärt Paul Hunter von der University of East Anglia die Gründe dafür. Demnach hätten sich in den Fussballstadien viele junge Personen infiziert, die sich nicht hätten impfen lassen wollen oder nicht konnten. Der Effekt: Durch die unfreiwillige Corona-Infektion seien die Betroffenen nun immunisiert.
Infektion ist keine Strategie
Viele Leute würden sich wohl über seine Aussagen ärgern, so Hunter. Trotzdem hält er fest: «Die Euro könnte dazu beitragen, dass der Rest des Sommers weniger stressig verläuft als erwartet.»
Bewusst auf diese Herangehensweise zu setzen, sei indes keine Lösung, betont er: «Ich würde das niemals im Voraus als Kontrollstrategie vorschlagen.»
Wetter und Euro-Ende lassen Zahlen sinken
Zuletzt sind die Fallzahlen in Grossbritannien nach einem starken Anstieg wieder sechs Tage in Serie gesunken. Experten zufolge hat dies unter anderem mit dem Ende des Fussballturniers zu tun.
Der Epidemiologe Neil Ferguson nennt neben der EM zudem einen weiteren Grund für die sinkenden Zahlen. Das wärmere Wetter spiele bei dieser Entwicklung auch eine wichtige Rolle.