«Europa kann sich nicht mehr auf USA verlassen»

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Belgien,

EU-Abgeordnete warnen, man könne sich nicht mehr auf die USA verlassen. Wegen der neuen geopolitischen Realität fordern sie eine Stärkung der Verteidigung.

Donald Trump
Wegen der «neuen geopolitischen Realität» fordern Europa-Parlamentarier eine Stärkung der eigenen Verteidigung. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Treffen russischer und US-Vertreter in Saudi-Arabien schreckt Europa auf.
  • Europa-Abgeordnete sprechen von einer neuen geopolitischen Realität und einer «Weckbombe».
  • Sie fordern mehr Gelder für die Verteidigung und die Rüstungsindustrie.

Die USA und Russland treffen sich in Riad zu einem hochrangigen Gipfel und wollen Nägel mit Köpfen machen. Die Europäische Union und die angegriffene Ukraine müssen tatenlos zuschauen.

Bei einem Krisengipfel in Paris wurden sich EU-Vertretern nicht einig in Bezug auf den Ukraine-Krieg. Jetzt warnen Abgeordnete des Europaparlaments mit drastischen Worten und stellen Forderungen.

Die Vorsitzenden der vier grossen Fraktionen sprechen in Brüssel von einer «neuen geopolitischen Realität». Man müsse die eigene Sicherheit verstärken, fordern die Chefs der Europäischen Volkspartei, der Sozialdemokraten, der Liberalen und der Grünen. «Europa kann sich nicht mehr vollständig auf die Vereinigten Staaten verlassen, um unsere gemeinsamen Werte und Interessen zu verteidigen.»

Es müssten deshalb dringend Gelder für den Ausbau der Verteidigung und für die Stärkung der Rüstungsindustrie bereitgestellt werden, wird gefordert.

Auch bei der Unterstützung für die Ukraine könne man sich nicht mehr auf die USA verlassen. Die Fraktionsvorsitzenden fordern deshalb, dass eingefrorene russische Vermögenswerte für die Ukraine oder den Wiederaufbau eingesetzt werden können. Dafür solle ein Rechtsrahmen geschaffen werden.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP spricht ein EU-Verantwortlicher von einem «historischen Bruch» zwischen der EU und den USA. Es sei nicht ein «Weckruf, sondern eine Weckbombe».

Soll Europa mehr Geld für die Verteidigung ausgeben?

In Riad einigten sich die Delegationen rund um die Aussenminister Marco Rubio und Sergej Lawrow auf eine Normalisierung. Die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen sollen nach Verhandlungen wieder aufgenommen werden. Zudem wolle man den Ukraine-Krieg schnell beenden.

Rubio sagte dabei auch, dass die EU «irgendwann» wieder am Tisch sitzen müsse. Seine Aussagen lassen vermuten, dass die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland eine Bedingung dafür sein könnte.

Kommentare

User #9234 (nicht angemeldet)

Nach drei Jahren blabla erfasst Europa nun eine hektische Betriebsamkeit. Aber - das blabla ist das selbe, nur hektischer. Kommt mir vor wie eine Minute zu spät am Bahnhof.

User #5344 (nicht angemeldet)

Die KI von Musk und Donald hat Hochkonjunktur auf NAU!

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