Vatikan

Europäische Fachleute prüfen Vatikan-Finanzen

Keystone-SDA
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Italien,

Der Vatikanstaat ist erneut ins Visier des Europarates geraten. Es besteht Verdacht auf die Beteiligung an Korruption und Geldwäsche.

Vatikanbank Vatikanstaat
Eine Aufnahme zeigt das Innere der Vatikanbank. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vatikan soll an Korruption und Geldwäschen beteiligt sein.
  • Ein Expertenausschuss des Europarates überprüft nun die Kirchenkasse.
  • Kürzlich wurde ein Kardinal wegen Verdachts auf kriminelle Transaktionen geschasst.

Vor kurzem wurden neue Skandale um die Finanzen des Vatikans bekannt. Nun hat ein Expertenausschuss des Europarats mit einer Kontrolle der Kirchenkassen begonnen. Die Inspektion durch die Fachleute des «Moneyval» genannten Ausschusses sei lange geplant gewesen. So teilte die Pressestelle des Heiligen Stuhls am Mittwoch mit.

Das Gremium begutachtet das Vorgehen des Vatikans gegen Geldwäsche und andere kriminelle Finanztransaktionen. In den vergangenen Tagen hatten erneut Berichte über Investitionen des katholischen Kirchenstaates in Luxusimmobilien in London für Schlagzeilen gesorgt.

Kardinal wegen Vetternwirtschaft entlassen

Ausserdem entliess Papst Franziskus (83) am Donnerstag vor einer Woche Kardinal Angelo Becciu aus seinen Ämtern. Dieser hatte in einer früheren Position im Staatssekretariat viele Geldströme beaufsichtigt. Becciu (72) wies alle Vorwürfe, etwa den der Vetternwirtschaft, als falsch zurück.

Angelo Becciu Vatikan betrug
Der Kardinal Angelo Becciu wurde wegen Verdacht auf Vetternwirtschaft aus seinen Ämtern entlassen. - Keystone

Ob auch eine Reise des australischen Kardinals George Pell (79) nach Rom im Umfeld dieses Skandals steht, war unklar. Pell war vor knapp einem halben Jahr vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs freigesprochen worden. Nach einem australischen Medienbericht hat er Sydney in der Nacht zum Mittwoch verlassen. Pell war früher Finanzchef des Vatikans gewesen, gilt jedoch als Gegner von Becciu.

Intransparente Geldströme

Die Entwicklungen kommen zu einem heiklen Zeitpunkt: Der Papst will am Samstag in Assisi in Umbrien eine neue Enzyklika unterschreiben. Das Lehrschreiben «Fratelli tutti» soll am Sonntag in Rom veröffentlicht werden.

Katholische Finanzorgane, etwa die Vatikanbank IOR, standen wiederholt im Verdacht, eine Rolle bei Korruption und Geldwäsche zu spielen. Franziskus bemüht sich seit langem, die wenig transparenten Geldströme im Kirchenstaat zu ordnen.

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