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Ex-Audi-Chef Stadler: Geständnis in Dieselprozess

Keystone-SDA
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Deutschland,

Der Ex-Audi-Chef Rupert Stadler hat gestanden: Er ist der erste ehemalige VW-Vorstand, der im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Betrugsvorwürfe einräumt.

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Rupert Stadler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Audi AG, im Landgericht München. - Christof Stache/AFP Pool/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige Audi-Chef hat rund um den Diesel-Skandal ein umfassendes Geständnis abgelegt
  • Rupert Stadler darf damit auf eine Bewährungsstrafe hoffen.

Im Betrugsprozess um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos hat der frühere Audi-Chef Rupert Stadler ein Geständnis abgelegt. Er kann damit auf eine Bewährungsstrafe hoffen.

Am Dienstag bekräftigte er mit einem «Ja» vor dem Landgericht München eine von seiner Verteidigerin verlesene Erklärung. Stadler hatte darin Fehlverhalten eingeräumt.

Die Möglichkeit, einzugreifen hätte er gehabt, dies jedoch unterlassen. Er bedaure dies sehr. «Dass es ein Mehr an Sorgfalt», gebraucht hätte, sehe er.

Stadler ist das erste Mitglied des VW-Konzernvorstands, das vor Gericht den Vorwurf des Betrugs durch Unterlassen im Dieselskandal eingeräumt hat. Die Wirtschaftsstrafkammer hatte dem 60-Jährigen bei einem umfassenden Geständnis und Zahlung von 1,1 Millionen Euro eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt.

Die Staatsanwaltschaft hat der vom Gericht vorgeschlagenen Absprache bereits zugestimmt. Stadler hatte sein Geständnis Anfang Mai zwar angekündigt, sich allerdings noch Vorbereitungszeit ausbedungen. Nun machte er seine Ankündigung wahr.

Ex-Audi-Chef Stadler beteuerte jahrelang seine Unschuld

Der Ex-Audi-Chef und ehemalige VW-Vorstand hatte jahrelang seine Unschuld beteuert. Er war davon auch in dem seit zweieinhalb Jahren laufenden Prozess zunächst nicht abgerückt. Die Wende kam Ende März, als das Gericht klarmachte, dass Stadler ohne Geständnis Gefängnis gedroht hätte.

Stadler dürfte spätestens im Juli 2016 erkannt haben, dass die Abgaswerte manipuliert gewesen sein könnten. Laut der damals vorläufigen Einschätzung der Kammer. Er habe den Verkauf der Autos jedoch bis Anfang 2018 weiterlaufen lassen. Statt der Sache auf den Grund zu gehen und die Handelspartner zu informieren.

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Rupert Stadler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Audi AG, sitzt im Sitzungssaal des Landgerichts München. - Sven Hoppe/dpa

Nach dem Geständnis könnte der seit September 2020 dauernde Prozess demnächst zum Abschluss kommen – voraussichtlich im Juni. Der ebenfalls angeklagte ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung, Wolfgang Hatz, und zwei seiner leitenden Ingenieure gestanden bereits.

Sie hatten die Ausgestaltung der Motor-Software veranlasst. Mit unzulässigen Abschalteinrichtungen hielten die Autos die Stickoxid-Grenzwerte zwar auf dem Prüfstand ein, aber nicht auf der Strasse. Auch Hatz und ein Ingenieur können nach Zusagen des Gerichts mit Bewährung rechnen. Das Verfahren gegen den anderen Ingenieur wurde bereits gegen eine Geldauflage eingestellt.

Kommentare

User #3485 (nicht angemeldet)

Und für wie lange sollte er nun in den Knast? Ökologie!

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