Experte: Wladimir Putin kann nur dank Krieg an Macht bleiben
Ein Experte sieht Parallelen zwischen Russland heute und vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Wladimir Putin klammere sich verzweifelt an die Macht.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin klammert sich laut einem Experten verzweifelt an die Macht.
- Er wolle sie nicht abgeben, da er seinen möglichen Nachfolgern nicht traut.
- Der «Putinismus» sei nun ein permanenter Krieg, der Kremlchef können nicht aufgeben.
71 Jahre alt ist Wladimir Putin. Eben hat er sich in einer manipulierten Scheinwahl sechs weitere Jahre als Präsident Russlands gesichert. 87 Prozent der Stimmen soll er erhalten haben, ernsthafte Gegner wurden ausgeschlossen. Für Russland-Experte Mark Galeotti sind dies Anzeichen dafür, dass man sich im «Spät-Putinismus» befinde.
Mit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 sei ein Prozess gestartet worden, sagt der Experte in «Times Radio». Im aktuellen «Spät-Putinismus» seien Wahlen nur noch Schein-Rituale. Dies würde an die Endphase der Sowjetunion vor ihrem Zusammenbruch erinnern.
So würde – heute wie damals – «eine immer älter werdende Führung sich verzweifelt an die Macht klammern». Denn wenn sie sie abgäbe, müsste sie das Schicksal und die Vermögen in die Hände von Nachfolgern legen. «Und ihren Nachfolger traut sie nicht.»
Gleichzeitig stehe Russland unter grossem Druck: Die Militärausgaben sind hoch, die Wirtschaft rutscht auch wegen der Sanktionen langsam in eine Stagnation. «Das kommt den letzten Tagen der Sowjetunion erschreckend und deprimierend nahe», so Galeotti.
Doch der Kremlchef könne die Kriegsrhetorik gegen den Westen nicht aufgeben, die Spannungen würden andauern. Aber: «Wladimir Putin muss den Krieg nicht unbedingt bis in alle Ewigkeit fortsetzen.» Was auch immer er in der Ukraine erreichen werde, werde er als grossen Triumph verkaufen.
Doch der Westen werde Feind bleiben, die Kriegsrhetorik andauern. Experte Galeotti: «Der Putinismus ist jetzt ein permanenter Krieg, den er nicht aufgeben kann.»