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Facebook geht gegen «Blackface» und antisemitische Stereotypen vor

Keystone-SDA
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Niederlande,

Facebook hat beschlossen, härter gegen rassistische und antisemitische Beiträge vorzugehen. Der bereits stark kritisierte «Zwarte Piet» ist auch betroffen.

Der Zwarte Piet Facebook
«Zwarten Piets» winken den Zuschauern. Der Sinterklaas (Nikolaus) aus Venlo kommt mit mehreren «Zwarten Piets» (Schwarze Peter) im Gefolge mit dem Boot an. «Blackface» und Behauptungen über eine jüdische Kontrolle der Welt sollen bei Facebook künftig gelöscht werden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook geht nun härter gegen rassistische und antisemitische Beiträge vor.
  • Stark kritisierte Darstellungen des «Zwarte Piet» sollen künftig gelöscht werden.
  • Das Unternehmen geriet mit US-Präsident Donald Trump aneinander.

Facebook verschärft die Gangart gegen rassistische und antisemitische Stereotypen. Das Unternehmen will deshalb rassistische und antisemitische Inhalte verbannen. Dazu gehören Fotos von Weissen mit schwarzer Schminke im Gesicht sowie Behauptungen, dass Juden die Welt kontrollierten.

«Solche Inhalte verstiessen schon immer gegen den Geist unserer Regeln», betonte die zuständige Facebook-Managerin Monika Bickert am Dienstag.

Rassismus hat keinen Platz auf Facebook

Eine Folge ist nun, dass der umstrittene niederländische Nikolaushelfer «Zwarte Piet» künftig nicht mehr gezeigt werden soll.

Fotos, Zeichnungen oder Videos von den stereotypen Pieten können nach Hinweisen von Nutzern von den Plattformen entfernt werden. Zu den «Blackface»-Stereotypen zählt Facebook schwarze Schminke, dicke Lippen und eine Kraushaar-Perücke.

Nikolaus
Der niederländische Sinterklaas, umgeben von seinen Helfern, den «Zwarte Piete» - dpa

«Facebook findet es nicht hinnehmbar, dass Menschen sich durch bestimmte Beiträge diskriminiert und nicht sicher fühlen», erklärte das Unternehmen. «Sinterklaas ist ein Fest für alle.» Sinterklaas heisst der Nikolaus in den Niederlanden und Belgien, der von den schwarz-geschminkten Helfern bei seinen Auftritten begleitet wird.

Der «Zwarte Piet» – ein kontroverses Thema

In den sozialen Netzwerken wurde zum Teil heftig auf die Regelung reagiert. Anhänger der Pieten sprechen von einem «Angriff auf die Meinungsfreiheit». Anti-Rassismusorganisationen loben dagegen das «positive und ermutigende Signal».

In den Niederlanden wird bereits seit Jahren heftig um den «Zwarte Piet» gestritten. Für viele Niederländer, vor allem schwarze, ist die Darstellung des Piet rassistisch. Auch international werden die Niederlande dafür heftig kritisiert.

Zwarte Piet
Der Zwarte Piet sei ein rassistisches Symbol, meinen Demonstrierende. - dpa

Bei der neuen Regelung spiele auch der Kontext eine Rolle, betonte Bickert. Wenn jemand etwa durch die Veröffentlichung eines «Blackface»-Fotos auf das Verhalten eines Politikers hinweisen wolle, sei das etwas anderes.

Facebook und Trump gerieten wegen Corona aneinander

Facebook machte die Ankündigung bei der vierteljährlichen Vorstellung von Zahlen zur Durchsetzung seiner Hausregeln. Dabei hiess es auch, dass von April bis Juni mehr als sieben Millionen Beiträge mit Informationen zum Coronavirus gelöscht wurden. Diese könnten dem Online-Netzwerk zufolge die Gesundheit von Menschen gefährden. Rund 98 Millionen weniger gefährliche Inhalte mit zweifelhaften Informationen seien mit Warnhinweisen versehen worden.

Facebook, Trump
Donald Trump und Facebook gerieten aneinander. - keystone

Facebook fährt seit einiger Zeit einen härteren Kurs gegenüber potenziell gefährlichen Informationen, etwa zu angeblichen Corona-Behandlungen. Dabei geriet der Konzern auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander.

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