Fallzahlen von Keuchhusten steigen an

Marie Augustin
Marie Augustin

Schweden,

In mehreren Ländern Europas steigen die Zahlen der Infektionen mit Keuchhusten deutlich an. Eine Impfung wird dringend empfohlen.

keuchhusten europa
Kitas und Schulen in Chemnitz vermelden steigende Keuchhusten-Fallzahlen bei Kindern. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Keuchhusten-Infektionen haben sich seit 2021/2022 verzehnfacht.
  • Sowohl in England als auch in den Niederlanden wurden bereits Todesfälle gemeldet.
  • Das ECDC empfiehlt, sich impfen zu lassen.

Das Europäische Zentrum für die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat die Fallzahlen für Keuchhusten-Infektionen veröffentlicht. Demnach sind die Ansteckungen gegenüber 2021 und 2022 um das Zehnfache gestiegen: Von 2023 bis zum April 2024 wurden bislang knapp 60'000 Fälle gemeldet.

Keuchhusten – die nächste Epidemie?

Besonders für Säuglinge kann eine Ansteckung lebensbedrohlich sein. Andrea Ammon, Leiterin des ECDC, weist auf die Wichtigkeit der zugehörigen Impfung hin. Wie «web.de» berichtet, spricht Ammon von einer Epidemie im Zusammenhang mit den steigenden Zahlen.

Die Gesundheitsbehörde UKHSA beziffert in England seit Jahresbeginn dreimal so viele Infektionen mit Keuchhusten wie im Jahr 2023 gesamt. Sowohl fünf Kinder in England als auch weitere Menschen in den Niederlanden, darunter vier Säuglinge, sind bereits verstorben. Auch in Deutschland häufen sich die Fälle: In Chemnitz trat die Erkrankung innerhalb der letzten drei Wochen in acht Kitas und Schulen auf.

Keuchendes Einatmen und krampfartiger Husten

Ausgelöst wird der hochansteckende Keuchhusten durch Bakterien, welche im Körper Giftstoffe bilden und die Schleimhäute angreifen. Von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen vergehen bis zu 20 Tage, in denen Betroffene bereits ansteckend sind.

Nach leichten, erkältungsähnlichen Beschwerden folgen krampfartiger Husten und ein keuchendes Geräusch beim Luftholen. Neben möglicher Schlaf- und Appetitlosigkeit können infolge des starken Hustens Erbrechen sowie Auswurf auftreten. Nach vier bis sechs Wochen kommt es zur Erholungsphase, die weitere sechs bis zehn Wochen dauern kann.

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